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  • Sammlung aller Schriften von Assassin's Creed III

    Poor Richard's Almanach - 1733 (Band 1)

    Geneigter Leser,

    ich will an dieser Stelle versuchen, Eure Gewogenheit zu erlangen, inden ich erkläre, dass ich Jahrbücher aus keinem anderen Grund als dem des Gemeinwohls schreibe, aber hierbei wäre ich nicht aufrichtig; und Menschen sind in diesen Tagen zu weise, um von trügerischen Heucheleien lange getäuscht zu werden. Die schlichte Wahrheit ist jedoch, dass ich ausgesprochen arm bin und meine Gattin, eine gute Frau, ist, wie ich ihr sage, ausgesprochen stolz. Sie kann es nicht ertragen, wie sie sagt, am Spinnrad zu sitzen, während ich nichts anderes tue, als in die Sterne zu blicken, und hat mir mehr als einmal gedroht, meine Bücher und meine Rasselfallen (wie sie meine Instrumente nennt), zu verbrennen, sollte ich sie nicht bald zu einem gewinnbringenden Zweck zum Wohle meiner Familie verwenden. Die Druckerei bot mir einen beträchtlichen Anteil am Gewinn an und ich habe daher begonnen, mich dem Begehr meiner Gattin zu beugen.

    In der Tat hätte mich dies schon vor vielen Jahren zwingen können, ein Jahrbuch zu veröffentlichen, hätte mich nicht meine Achtung für meinen guten Freund und Studienkollegen, Mr. Titan Leeds, dessen Interessen ich äußerst ungern verletzt sehen wollte, daran gehindert. Aber dieses Hindernis (und ich spreche dies gewiss nicht mit Freude aus), wird bald entfernt worden sein, da der unausweichliche Tod, der nie dafür bekannt war, Verdienste anzuerkennen, bereits seinen tödlichen Pfeil angelegt, die bleiche Schwester bereits ihre Schere gezückt hat, und dieser geniale Mann bald von uns genommen wird. Er stirbt, meinen Berechnungen zufolge, um welche er mich bat, am 17. Oktober 1733, 29 Minuten nach der dritten Nachmittagsstunde, in jenem Augenblick, in dem sich Sonne und Merkur vereinen.

    Seinen eigenen Berechnungen nach wird er bis zum 26. desselben Monats am Leben bleiben. Um diesen kleinen Unterschied haben wir ausführliche Dispute geführt, wann immer wir einander in den vergangenen neun Jahren begegneten, jedoch ist er nicht willens, meinem Urteil Glauben zu schenken. Wessen Berechnungen exakt sind, wird sich nun in einer kleinen Weile herausstellen. Und da die Provinzen nach diesem Jahr nicht mehr länger in den Genuss einer seiner Vorführungen kommen werden, sehe ich mich frei, die Aufgabe anzugehen und um einen Teil der öffentlichen Unterstützung ersuchen, da ich darauf hoffe, dass der Käufer dieses Almanachs sich nicht nur als Besitzerr eines wertvollen Utensils betrachtet, sondern vielmehr als jemand, der einen Akt der Wohltätigkeit ausführt gegenüber seinem getreuen Freund und Diener,

    R. Saunders


    XI Mon., der Januar hat xxxi Tage

    Mehr Gut als klug

    Der alte Junggeselle sucht eine kluge Frau,
    weder stolz noch geizig, mit gutem Körperbau,
    schön und reich soll sie sein, seine Gefährtin für's Bette,
    eine ländliche Hausfrau und Schmuck aller Städte.
    Ein rechter Narr ist er, so viele Jahre verloren,
    sag' ihm doch jemand, niemand wird fertig geboren.

    Verschmähe nie den Wein des Pastors oder die Süßspeise des Bäckers.
    Besuche sollen kurz sein wie ein Wintertag.
    Bist du nicht beschwerlich, eile davon.
    Ein Haus ohne Frau und Feuerstelle ist wie ein Körper ohne Geist und Seele.
    Könige und Bären beunruhigen oft ihre Wärter.


    XII Mon., der Februar hat xxvii Tage


    N.N. aus B-s Land, bete und sei nicht böse auf den armen Richard.
    Jede Generation hat neue Mode ersonnen;
    Altes wird von der Jugend nicht geschätzt.
    Was uns'ren Vätern behagte, erscheint uns verronnen,
    Was damals erblühte, ist heute vergrätzt.
    Und das war der Grund, so wie ich es verstand,
    dass der Verschwender verkauft' seines Vaters Land.


    I Mon., der März hat xxxi Tage


    Meine Liebste und ich, wir spielten ums Küssen,
    Sie behielt ihre Einsätze, mir war's einerlei,
    denn gewann ich, würde sie auszahlen müssen;
    Da ließ sie mich fragen, wie das "müssen" gemeint sei.
    Und sprach: Wenn du so zänkisch mir willst erscheinen,
    Da, nimm deine Küsse und gib zurück mir die meinen.

    Lass meinen geschätzten Freund J.G.
    diese meine bescheidenen Verse annehmen.
    Genial, belesen, von beneidenswerter Jugend,
    fahr fort, wie du begonnen;
    selbst deine Feinde sind stolz darauf,
    dich als einen Landsmann zu betrachten.


    II. Mon., der April hat xxx Tage

    Katharina hauchte diese Worte,als sie ihren Gatten küsste;
    "Mein eigener, süßer Will, ich lieb' dich so sehr!"
    "Wie wahr", (sagte Will), und er glaubte, er wüsste,
    wie das wohl gemeint sei und deshalb sprach er:
    Nie hörte ich von einer Frau, obgleich's mich betrübte,
    die nicht ihren eigenen Willen am meisten liebte.

    Hüte dich vor zweimal gekochten Fleisch und der Aussöhnung alter Feinde.
    Wer viel redet, tut wenig.
    Ein reicher Geizhals ist wie ein fettes Schwein, er ist zu nichts nütze, bis er tot ist.
    Beziehung ohne Freundschaft, Freundschaft ohne Macht, Macht
    ohne Willen, Willen ohne Ergebnis, Ergebnis ohne Gewinn und
    Gewinn ohne Vorteil ist nichts wert.


    III Mon., der Mai hat xxxi Tage

    Fröhlichkeit ist einigen angenehm, andere nehmen daran Anstoß,
    einige loben sich das Dunkel, andere den tieferen Sinn,
    einige wünschen sich einen geistreichen Spaß, andere verachten ihn.
    Und die meisten wissen nicht, was sie wollen,
    denn der, der jedem gefallen will, und sich selbst dazu,
    nimmt sich mehr vor als er erreichen kann.

    Iss um zu leben und lebe nicht um zu essen.
    Der windige März und der April voll Regen machen den Mai zum
    schönsten Monat für jeden.
    Die Gewogenheit der Großen ist nicht vererbbar.
    Narren richten Gelage aus und die Weisen essen sie.
    Hüte dich vor dem jungen Arzt und dem alten Barbier.
    Er hat sein einäugiges Pferd für ein Blindes eingetauscht.
    Die Armen haben wenig, die Bettler gar nichts,
    die Reichen zu viel und keiner genug.


    IV Mon., der Juni hat xxx Tage


    Betrachte den täglichen Lauf der Sonne
    und das kurze Jahr des sich drehenden Mondes:
    Dann sollst du den nächsten Tag vorhersehen,
    und keine Sternennacht soll deine Hoffnung trügen.
    Wenn zuerst der Mond erscheint, und dann verbirgt
    seine Sichel hinter Märchenwolken.
    Schließe daraus, dass ein Sturm aufzieht,
    und zusammenbraut ungestüme Regenfluten.

    Nach drei Tagen wird ein Mann eines Werkzeugs, eines Gastes und regnerischen Wetters überdrüssig.
    Um dein Leben zu verlängern, verkürze deine Mahlzeiten.
    Der Beweis für Gold ist Feuer, der Beweis für eine Frau Gold,
    der Beweis für einen Mann eine Frau.
    Nach dem Festmahl kratzt der Koch seinen Kopf.


    Quelle: Animus-Datenbank





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    geschrieben von Dracir