Umfrage
Assassine! Was ist dir wichtiger: Deine Versteckte Klinge oder deine Kapuze?
Versteckte Klinge
Kapuze
Zufallsbilder
  • Historische Ereignisse | Assassin's Creed III

    Auf dieser Seite sind alle historischen Ereignisse aufgelistet, welche in Assassin's Creed III vorkommen.




    Des Bettlers Oper

    Die Beggar's Opera ("Des Bettlers Oper") wurde 1728 in London uraufgeführt und ist ein Musical - eines der allerersten. Es stammt aus der Feder von John Gay, einem Schriftsteller, der sowohl mit Alexander Pope als auch mit Jonathan Swift befreundet war, zwei der promintesten literarischen Figuren ihrer Zeit.

    Die Oper war populär und auch kontrovers. Populär, weil sie einerseits eine hervorragende Parodie der italienischen Oper war, die damals sehr beliebt war. Statt komplizierter italienischer Lieder bot sie andererseits Volkweisen, die das Publikum wiedererkannte. Das heißt, man konnte mitsummen, auch wenn man kein Italienisch verstand.

    Kontrovers war sie wegen ihres Themas. Sie spielt im Gefängnis von Newgate und die Hauptfiguren sind allesamt Kriminelle - die sich wie die Oberschicht aufführten. Es war eine überspitzte Darstellung des britischen Adels inklusive einer verhüllten Kritik am Regierungschef - beide verfügten traditionell über keinerlei Humor. Ich habe nie eine Königin getroffen, die über schmutzige Witze gelacht hat.

    Eigentlich habe ich überhaupt noch nie eine Königin getroffen.

    Die Beggar's Opera wurde als primitivste Form der Unterhaltung kritisiert und man warf ihr vor - da die Hauptfiguren Kriminelle waren - zu einem Anstieg der Verbrechensrate zu führen. Ist doch schön, dass solche Kritik nicht nur Filme und Videospiele trifft. Die verdammte Oper - verdirbt unsere Kinder...




    Die Schlacht von Bunker Hill

    Datum: 17. Juni 1775

    Bunker Hill war eine der ersten Schlachten des Revolutionskriegs. Technisch gesehen haben die Rebellen verloren, doch es war ein Pyrrhussieg für die Briten.

    Lass mich etwas weiter ausholen: Es gab zwei Stellen, an denen die Rebellen das von den Briten besetzte Boston hätten angreifen können - zum Einen die Charlestown-Halbinsel im Norden, zum Anderen die Dorchester Heights im Süden. Als sich die Gerüchte mehrten, dass die Briten die Hügel um die Charlestown-Halbinsel befestigen wollten, beschlossen die Rebellen zu handeln.

    Und damit meine ich, etwas dagegen zu unternehmen, nicht einen kleinen Krämerladen eröffnen.

    In der Nacht des 16. Juni 1775 schlichen sich Truppen unter dem Kommando von William Prescott auf die Halbinsel, nahmen Bunker Hill ein und errichten Befestigungen auf Breed's Hill. Das war taktisch gesehen eine sehr schlechte Entscheidung - Breed's Hill war für Gegner leichter zu besteigen und offenen Angriffen stärker ausgesetzt, ausserdem lag er nahe genug bei den britischen Schiffen im Hafen, um von dort beschossen zu werden. Tatsächlich lauteten Prescotts Befehle, Bunker Hill zu befestigen - es ist unklar, warum er es sich anders überlegt hat. Vielleicht hatte er Probleme mit B-Wörtern wie Bunker und Breed's. Vermutlich dachte er auch, er kämpfe gegen Belgier und nicht gegen Briten.

    Zum Glück für die Rebellen schienen die Briten taktisch fast ebenso unfähig wie sie selbst. Als General Howe Truppen auf Moulton's Hill landen ließ, wartete er zunächst auf Verstärkung, statt sofort anzugreifen. Dadurch ließ er den Rebellen Zeit, ihre Befestigungen auszubauen. Als Howe dann endlich angriff, teilte er seine Truppe und rechnete damit, dass die in Unordnung befindliche Rebellenarmee sich ihm ergeben würde - was sie aber nicht tat. Tatsächlich griffen die Briten zwei Mal an und mussten sich wieder zurückziehen, bevor sie die Schlacht gewannen - nachdem sie weitere Verstärkungen erhalten hatten und den Rebellen beinahe die Munition ausgegangen war.

    Die Verluste verteilen sich wie folgt: 228 britische Soldaten fielen, darunter viele ihrer Offiziere, und mehr als 800 wurden verwundet. Die Rebellen hatten 301 Verletzte und 140 Tote zu beklagen. Damit hatte die Kontinentalarmee bewiesen, dass sie es mit der viel besser ausgebiildeten britischen Armee aufnehmen konnte - und es ist schwer zu sagen, welche Seite davon stärker überrascht war.

    Mich überrascht es noch heute.




    Das Massaker von Boston

    Datum: 5. März 1770

    Das Massaker von Boston war eine Ansammlung verschiedener Kämpfe zwischen britischen Soldaten und der Bevölkerung von Boston. Eine Gruppe britischer Soldaten schoss aus kürzester Entfernung in eine Menschenmenge und tötete 5 Bewohner.

    In Wirklichkeit ist das weniger verdammungswürdig als es klingt - es begann als Streit über die Rechnung eines Perückenmachers (ausgerechnet) und entwickelte sich zu handfesten Ausschreitungen. Hunderte Bostoner hatten 8 britische Soldaten über Stunden eingekesselt. Am Ende waren viele von ihnen mit Knüppeln bewaffnet, warfen Steine und provozierten die Soldaten, das Feuer zu eröffnen.

    Captain Thomas Preston war der Befehlshaber der Soldaten und wollte die Situation deeskalieren, indem er zu der Menge sprach. Er wurde gefragt, ob die Gewehre seiner Soldaten geladen seien, was er zugab. Doch es wäre dumm gewesen, wenn er ihnen befohlen hätte zu schießen, da er sich in diesem Moment genau vor ihnen befand.

    Erst als einer der Soldaten von einem Stein getroffen wurde und daraufhin seine Muskete fallen ließ, schossen die Truppen in die Menge - gegen den Befehl von Preston, der später zu Protokoll gab, er habe keinen Feuerbefehl gegeben (es ist aber möglich, dass die Soldaten eine der Provokationen aus der Menge für einen Feuerbefehl gehalten hatten).

    Die Soldaten wurden verhaftet und des Mordes angeklagt - sechs wurden freigesprochen, darunter auch Thomas Preston. Die anderen beiden wurden für schuldig befunden und mussten die damals übliche Strafe erdulden - den Tod.

    Die interessante Sache an dem Massaker ist, was danach geschah - also wie beide Seiten versuchten, das Ereignis zu ihren Gunsten zu interpretieren. Die Tatsache, dass die meisten Menschen das Ereignis als "Massaker" bezeichnen,ist ein Hinweis darauf, wer diese PR-Schlacht gewonnen hat. Die Revolutionäre porträtierten es als einen Angriff auf die koloniale Freiheit und Bilder des Vorfalls (herausgegeben von Paul Revere) zeigten eine organisierte britische Truppe, die in eine harmlose Menge feuert - und kein verwirrtes Grüppchen Soldaten, das von einer zornigen Meute eingekesselt wird.

    Die Briten andererseits nannten das Ereignis "den Vorfall auf der King Street". Wir Briten sind von Natur aus zurückhaltend in Zeiten der Krise - anders als andere Länder, die aus jedem kleinen Zwist gleich einen großen Staatszirkus veranstalten.

    Jedenfalls, der Perückenmacher hat seine Preise reduziert und es ist nie wieder etwas Ähnliches vorgefallen. Ein klarer Sieg für die Kahlköpfigen.




    Die Boston Tea Party

    Datum: 16. Dezember 1773

    Dies war eins der Schlüsselereignisse, die zur amerikanischen Revolution führten. Demonstranten (einige als Indianer verkleidet) gingen an Bord dreier Schiffe im Hafen von Boston und warfen den geladenen Tee über Bord, um gegen britische Steuern zu protestieren. Den Tee in den Hafen zu werfen stellt vermutlich einen Weltrekord für die größte je zubereitete Tasse auf, allerdings, wenn es etwas gibt, womit man einen Briten garantiert auf die Palme bringen kann, dann ist es die unnötige Verschwendung von gutem Tee.

    So, das klingt simpel, aber die Ereignisse, die dazu führten, sind etwas komplexer. Die East India Company wollte den Tee eigentlich in allen Kolonien zu einem verringerten Preis verkaufen, um ihre nachlassenden Profite zu steigern. Allerdings hätten die Teesteuern in dem Moment an die Briten entrichtet werden müssen, in dem der Tee im Hafen entladen wird. Und die Kolonisten hatten schon lange ein Problem damit, Steuern an Großbritannien abzuführen, solange sie keinen eigenen Sitz im britischen Parlament hatten. Den Tee so unverschämt günstig anzubieten, aber trotzdem Teesteuern zu verlangen, wurde von den Kolonisten als Trick angesehen, ihnen durch die Hintertür eine Zustimmung zur Autorität des Parlaments über sie abzuringen.

    Die Demonstranten hatten Schiffe, die Tee nach New York und Philadelphia transportierten, einfach abgewiesen, und wenn dasselbe in Boston geschehen wäre, wäre das Problem gelöst gewesen. Doch leider wollte der Gouverneur von Boston die Schiffe mit dem Tee nicht mehr ablegen lassen, nachdem sie erst einmal im Hafen waren. Er muss wohl gedacht haben, die Bevölkerung würde sich irgendwann einfach fügen und die Steuer bezahlen - schließlich macht jeder gerne ein Schnäppchen - aber dazu kam es nicht. Stattdessen wurden die Proteste immer größer und größer, bis es zu einer Versammlung im Old South Meeting House kam. Daraufhin formierte sich ein Mob aus der Menge, warf den Tee über Bord, löste damit die Patt-Situation und vernichtete den Tee.

    (Mir zitterten die Hände, als ich das schrieb)

    Die Briten reagierten auf diese Proteste, indem sie britische Truppen unter Thomas Gage aussandten, um die Stadt zu besetzen. Sie schlossen ausserdem den Hafen von Boston - das war Teil einer Reihe von Gesetzen unter dem Namen "Coercive Acts" ("Zwangsgesetze"), mit denen das Parlament die Kolonisten bestrafen wollte. Natürlich brachte ihnen das unter den Kolonisten keinerlei Sympathie ein, sondern führte geradewegs zum Ausbruch der Revolution

    Mit Tee ist halt nicht zu spaßen.




    Belagerung von Boston

    Datum: 19. April 1775 - 17. März 1776

    Die Belagerung von Boston begann gleich nach den Gefechten von Lexington und Concord. Die koloniale Miliz, die sich gesammelt hatte, um den britischen Überfällen Einhalt zu gebieten, folgte der britischen Armee nach Boston... und lagerte vor der Stadt, wodurch die Briten und ihre verbündeten Loyalisten dort eingekesselt waren. Zu dieser Zeit war Boston eine Halbinsel, die nur über eine schmale Landbrücke namens Boston Neck mit dem Festland verbunden war. Wurde dieser blockiert, war die Stadt vom Festland abgeschnitten.

    Die Belagerung dauerte länger als ein Jahr und es gab nur eine größere Schlacht - Bunker Hill. Doch, wie die meisten Belagerungen, forderte sie hohen Tribut in der Stadt. Es herrschte Mangel, insbesondere an Feuerholz, und viele Gebäude der Stadt wurden abgerissen, um das Bauholz als Brennstoff zu nutzen. Natürlich wählten die Briten dabei vor allem Gebäude, die mit den Rebellen in Verbindung gebracht wurden, und so endeten der Liberty Tree und die Bänke aus dem Old South Meeting House als Brennholz.

    Die Belagerung endete kurz nachdem die Rebellen die Dorchester Heights im Süden der Stadt angegriffen und befestigt hatten - wodurch sie nun die Möglichkeit hatten, auf den Hafen zu feuern. Der Gouverneur von Boston entschloss sich zur Evakuierung, statt zu kämpfen. Am 17. März segelten die Schiffe der Loyalisten aus der Stadt.

    Der 17. März ist als "Evakuierungstag" bekannt und gilt in einigen Teilen Massachusetts als Feiertag. Die Tatsache, dass es gleichzeitig der St. Patrick's Day ist, ist... reiner Zufall (obwohl "Evakuierung" auf Alt-Gälisch angeblich bedeutet, "Trink so viel Bier wie möglich, bis du in einem Abfalleimer landest", also kann man das nicht so genau sagen).




    Stamp Act (Stempelgesetz)

    Datum: Beschlossen am 22. März 1765

    Der "Stamp Act" (das "Stempelgesetz") war ein Versuch der britischen Regierung, einen Teil der Kosten des Siebenjährigen Kriegs durch Besteuerung der amerikanischen Kolonisten wieder reinzuholen. Theoretisch hatten diese ja am meisten von dem Krieg profitiert.

    Das Parlament beschloss eine Stempelsteuer, denn das war simpel, einfach umzusetzen und die Kolonisten konnten sich nicht durch Schmuggel darum drücken. Alle Papiere, von Zeitungen über amtliche Dokumente bis hin zu Anwaltslizenzen mussten demnach vor der Benutzung mit einer Steuermarke versehen werden. Die Kolonisten dachten allerdings, Großbritannien sei nicht berechtigt, sie überhaupt zu besteuern, da die Kolonien nicht über eigene Repräsentanten im Parlament verfügten (daher der schnippische Slogan der Revolutionäre "Keine Steuer ohne Repräsentation"). Ausserdem wiesen sie die Ansicht zurück, sie seien für die Kriegsschulden Großbritanniens verantwortlich - schließlich hatte die koloniale Miliz eine wichtige Rolle bei den Kämpfen und dem Sieg im Siebenjährigen Krieg gespielt.

    Eine Gruppe, die sich selbst "Söhne der Freiheit" nannte, organisierte große öffentliche Proteste. Händler boykottierten britische Waren und, was vielleicht am wichtigsten war, die Steuereintreiber wurden bedroht und sogar genötigt, ihre Posten aufzugeben. Der für Massachusetts zuständige Verkäufer dieser Steuermarken wurde von den Söhnen der Freiheit gar durch Boston getrieben und am Liberty Tree zum Rücktritt gezwungen.

    Es wurde keine einzige Steuermarke verkauft und die Briten hoben das Stempelgesetz im März 1766 wieder auf. Doch das war kein Sieg auf der ganzen Linie für die Kolonien, denn das Parlament beschloss stattdessen ein Gesetz namens Declaratory Act, indem es feststellte, dass es sehr wohl das Recht habe, in den Kolonien Steuern zu erheben und dass die Kolonisten nichts dagegen tun könnten.

    Nichts, sollte man dazu sagen, ausser ein eigenes Land zu gründen.

    Das wollte ich auch immer schon mal machen.




    Tea Act (Tee-Gesetz)

    Datum: Beschlossen 1773

    Der "Tea Act" ( das "Tee-Gesetz") wurde 1773 verabschiedet. Es stellte den Versuch der britischen Regierung dar, die East India Company zu stärken, indem sie ihr erlaubte, den Tee direkt aus Indien in die Kolonien zu transportieren, und nicht mehr wie vorher nur über Großbritannien. Dadurch wurde der Tee sehr viel günstiger - sogar günstiger als der Tee, den die Kolonisten von den Holländern eingschmuggelten (um die britische Teesteuer zu umgehen).

    Das Problem war, dass trotz der günstigen Preise die britische Regierung immer noch eine Steuer auf den Tee erhob. Das hieß, den Tee zu kaufen würde dem Standpunkt der Kolonien "Keine Steuer ohne Repräsentation" widersprechen.

    Man sah das Gesetz als hinterlistigen Versuch des Parlaments an, die Kolonien zu einer unbewussten Annahme einer Steuer zu bewegen, um später weitere Steuern erheben zu können. Vermutlich war es auch so. Die Kolonisten fielen nicht darauf herein - und der Versuch, den ostindischen Tee zwangsweise in Boston entladen zu lassen, führte zur Boston Tea Party - wahrscheinlich die schlechteste Tea Party aller Zeiten.

    Es gab nicht einmal was zu essen. Ihr Amis seid doch Barbaren.




    Coercive Acts (Zwangsgesetze)

    Die "Coercive Acts" (die "Zwangsgesetze") - manchmal auch "Intolerable Acts" ("Unerträgliche Gesetze") genannt - waren eine Reihe von Gesetzen, die das britische Parlament als Reaktion auf die Boston Tea Party erließ. Unter anderem wurde damit die gewählte Legislatur von Massachusetts abgesetzt und der Hafen von Boston wurde geschlossen, bis die East India Company für den verlorenen Tee entschädigt werden würde - was, mal ganz ehrlich, unter gar keinen Umständen geschehen würde. Diese Gesetze waren ein schwerer Schlag für die Wirtschaft und die Selbstbestimmung von Massachusetts.

    Die Gesetze erhielten ihren Namen, weil das britische Parlament hoffte, die Bürger durch hartes Durchgreifen zwingen zu können, zu guten und braven Kolonisten zu werden und die gewaltsamen Proteste aufzugeben, damit ihnen nicht dasselbe passiert. Leider hatten die Gesetze den gegenteiligen Effekt - sie machten es den Whigs einfacher, für die Unabhängigkeit zu argumentieren, und den Loyalisten schwieriger, das Parlament so darzustellen, dass es nur das Beste für seine Bürger im Sinn habe.

    Scheinbar mag niemand Tyrannen.




    Pockenimpfung

    Die Pocken waren eine der schlimmsten Seuchen im 17. und 18. Jahrhundert. Die Liste der Symptome ist rundum beglückend - dicke Pusteln über den gesamten Körper, die mehr oder weniger stark vernarben, höllisches Fieber und Erbrechen (die Krankheit gilt mittlerweile als ausgelöscht, abgesehen von den Proben, die in den Labors aufbewahrt werden - noch ein Grund, froh zu sein, dass wir in der Moderne leben).

    In Amerika begann man mit der Pockenimpfung in den frühen 1720er Jahren in Boston, als ein Priester namens Cotton Mather durch einen seiner Sklaven auf diese Idee kam. Die Methode war simpel, wenn auch ziemlich eklig - man sucht jemanden mit einer leichten Ausprägung der Krankheit, schabt ein bisschen von einer Pustel ab und schiebt es unter die Haut desjenigen, der geimpft werden soll (meist ein Kratzer zwischen Daumen un Zeigefinger). Die zweite Person litt nur unter einer leichten Form der Krankheit und war danach für etwa 10 Jahre immun.

    Statistisch gesehen war die Impfung ein Erfolg, hatte jedoch gewisse Nachteile. Pocken in jeglicher Form waren äußerst gefährlich. Regelmäßig starben Menschen durch die Impfung. Im Grunde trugen sie ja den Erreger dadurch in sich, und daher bestand ständig die Gefahr eines Ausbruchs (ein geheilter Fall konnte schlimmere Folgen haben als die Krankheit selbst).

    Erst 1796 wurde eine weniger riskante Form der Schutzimpfung eingeführt. Ein britischer Arzt - selbstverständlich ein Brite, was sonst - namens Edward Jenner entdeckte, dass eine Infektion mit Kuhpocken (die nicht tödlich waren) auch gegen andere Pockeninfektionen immun machte. Jenner fand dies heraus, indem er einen Jungen zuerst mit Kuhpocken und danach mit Pocken infizierte (im Namen der Wissenschaft. Ich wette, das Kind wäre entzückt gewesen, hätte es das gewusst). Angesichts dieser Methode überraschte es nicht, dass Jenners Entdeckung von den etablierten Medizinern kritisch betrachtet wurde. Die auf Kuhpocken basierende Impfung wurde landesweit erst nach 1800 angewandt.




    Das große Feuer von New York

    Datum: 21. September 1776

    Das große Feuer zerstörte etwa ein Viertel aller Gebäude von New York und führte zu einem krisenhaften Mangel an Wohnraum, der solange andauerte wie die britische Besatzung der Stadt.

    New York war zu der Zeit zu großen Teilen verlassen - die ersten Loyalisten waren gegangen, als die Kontientalarmee einzog, als dann die Kontinentalarmee die Stadt verließ, gingen viele der Patrioten mit. Viele Gebäude standen leer und das Wetter war sehr trocken. Als dann das Feuer ausbrach, breitete es sich schnell aus - besonders hart traf es die Armenviertel, doch es schien zu mehreren Orten gleichzeitig überzugreifen. Vermutlich ist das Grund für die Gerüchte, die Kontinentalarmee wäre für das Feuer verantwortlich - ein so großes Feuer konnte kein Unfall sein.

    Doch anscheinend war es das. Es gibt keine Beweise für eine Beteiligung der Rebellen. Washington hat darüber nachgedacht, einen Brand zu legen, als er die Stadt verließ, doch der Kongress stimmte dagegen. Washington war recht deutlich in seinen Schriften über das Ereignis: "Die Vorsehung, oder irgendein guter, aufrechter Mann, hat mehr für uns getan,als wir gewogen waren, für uns selbst zu tun". Das bedeutet im Klartext soviel wie, "Wir waren es nicht! Aber es tut mir auch nicht leid."




    Buttonwood Agreement

    Datum: Unterzeichnet 1792

    Das Buttonwood Agreement ist der Vorläufer der New Yorker Börse. Die Vereinbarung wurde 1792 unter einer Platane (engl. Buttonwood) auf der Wall Street unterschrieben, daher der Name. Zum Glück war es kein Affenschwanzbaum, das hätte dann keinen so würdevollen Namen abgegeben.

    Die Vereinbarung an sich ist recht simpel - 24 örtliche Händler kamen überein, nur miteinander Handel zu treiben und für jeden Handel 0,25% Provision festzusetzen.

    Und falls du glauben solltest, 1792 sei zu früh für den Handel mit Aktien - mitnichten. Die ersten Kriegsanleihen wurden schon 1790 von Alexander Hamilton herausgegeben, also zwei Jahre davor. Also, du hast dich geirrt und solltest dich mit Zwischenrufen vermutlich besser zurückhalten.




    Tag der Evakuierung (New York)

    Datum: 25. November 1783

    Der Tag der Evakuierung war der Tag, an dem die britische Flotte am Ende des Unabhängigkeitskrieges aus New York auslief (nicht zu verwechseln mit dem Tag der Evakuierung in Massachusetts - als die Briten zu Beginn der Revolution den Hafen von Boston verließen).

    Der Frieden von Paris beendete den Krieg formal Anfang September 1783. Die Briten brauchten einige Zeit, um ihr Hab und Gut zusammenzupacken und ihre Festung in New York zu verlassen - hautpsächlich weil viele Loyalisten den plötzlichen Drang verspürten, das Land zu verlassen. Man musste also viel mehr Menschen befördern als ursprünglich angenommen. Ausserdem wollten sie wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit im Duty-free-Shop verbringen.

    Die Briten sind ja für ihren schwarzen Humor bekannt. Deswegen konnten sie auch nicht widerstehen, noch ein paar lustige Abschiedsgeschenke zu verteilen. Bevor sie abreisten, nagelten die Truppen den Union Jack an einen Fahnenmast im Bowling Green-Park - und fetteten den Mast danach ein. Doch die Amerikaner ließen sich davon nicht abschrecken und benutzten Nägel als Kletterhilfe. Sie schafften es, das Sternenbanner zu hissen, bevor die Britische Flotte ausser Sichtweite gesegelt war.

    Ein weiterer britischer Abschiedsgruß war weniger freundlich - ein britisches Schiff feuerte eine Kanonenkugel auf die Massen in Staten Island, welche die abfahrende Flotte mit spöttischem Johlen verabschiedete. Niemand wurde verletzt - der Schuss war zu kurz - aber er wird manchmal als letzter Schuss der Revolution bezeichnet.

    Der Tag der Evakuierung wird heute nicht mehr oft gefeiert - er sank in der Beliebtheit, nachdem man 1863 Thanksgiving auf Ende November gelegt hatte.




    Die Gefechte von Lexington und Concord

    Datum: 19. April 1775

    In der Nacht des 18. April 1775 verließen reguläre britische Truppen Boston und marschierten nach Concord, um Waffenlager der Rebellen zu erobern. Es war als schneller Überfall geplant, um die Pläne der Rebellen zu durchkreuzen und die Rädelsführer John Hancock und Samuel Adams gefangen zu nehmen. Doch zum Pech für die Briten entwickelte sich daraus der Beginn der amerikanischen Revolution.

    Mit anderen Worten: Diese Gefechte waren eine komplette Katastrophe für die Briten. Und das ist kein Satz, den ich leichtfertig niederschreibe.

    Die Rebellen hatten schon Wochen vorher von den geplanten Überfällen erfahren - und hatten die meisten der Waffen, nach denen die Briten suchten, längst verlegt. In der Nacht vor den Gefechten überbrachten Paul Revere und William Dawes eine Warnung, dass die Briten auf dem Weg seien. Bis die Briten also in der Morgendämmerung in Lexington eintrafen, wurden sie bereits von der örtlichen Miliz erwartet.

    Niemand weiß, wer den ersten Schuss abgab. Die Briten werfen es den Rebellen vor und umgekehrt. Doch letztendlich war die Lexington-Miliz deutlich unterlegen und zog sich zurück, während die Briten nach Concord weiterzogen.

    Den meisten Berichten zufolge benahmen sich die Briten in Concord anständig, was die Mütter der beteiligten Soldaten sicherlich erfreuen wird. Allerdings gab es da natürlich diese eine Ausnahme, als John Pitcairn den Besitzer der örtlichen Taverne mit der Pistole bedrohte... doch man muss fairerweise dazu sagen, dass der Tavernenbesitzer tatsächlich wusste, wo die Waffenverstecke waren.

    Alles in allem wurde es nicht wirklich hässlich, bis eine nahe Miliz Rauch über der Stadt sah und dachte, die Briten hätten sie in Brand gesteckt. Sie marschierte daraufhin los und es kam zu einem Scharmützel an der Nordbrücke.

    Bis zum Abzug der Briten aus Concord waren weitere Milizen eingetroffen. Die Briten waren inzwischen in der Unterzahl, was die Spannung weiter anfachte. Die neuen Truppen folgten den Briten auf die Straße und beschossen sie tapfer aus der Deckung von Mauern und Wäldern. Die Briten konnten wenig tun, um sich zu verteidigen, ausserdem waren sie müde und die Munition ging ihnen aus. Einige der Soldaten verließen sogar die Formation und flohen. Für die übrigens war es ein sehr langer Rückmarsch nach Boston.

    Statt sich nach den Gefechten wieder zu zerstreuen, sammelten sich die Milizen vor dem Boston Neck und begannen mit der Belagerung von Boston, was gleichzeitig als Geburtsstunde der Kontinentalarmee angesehen werden kann.




    Der Siebenjährige Krieg

    Zeitraum: 1754-1763

    Dies ist einer von vielen Kriegen in der langjährigen Rivalität zwischen Großbritannien und Frankreich. Nun, DU magst es Rivalität nennen, ICH nenne es einen Krieg des Intellekts gegen ein unbewaffnetes Land.

    In diesem speziellen Krieg ging es darum, welches Land die größte Kolonialmacht ist. Natürlich reichte es nicht aus, dass Briten und Franzosen gegeneinander kämpften, sie überredeten eine Reihe von nordamerikanischen Indianervölkern, auch an dem Krieg teilzunehmen.

    Der Krieg begann in den Kolonien, breitete sich aber bis nach Europa aus. Bevor du darauf zu sprechen kommst - ja, ich weiß, dass die angegebenen Daten sich über mehr als 7 Jahre erstrecken. Der Konflikt begann 1754, aber erst 1756 erfolgte eine offizielle Kriegserklärung. Aber schön, dass es dir aufgefallen ist, du Streber. Ich wette, du warst in der Schule sehr beliebt.

    George Washington hatte die Ehre, die eigentlichen Kampfhandlungen zu beginnen - auf Befehl, natürlich. Er wurde ausgesandt, um ein Fort in einem umstrittenen Gebiet zu errichten. Dabei lief er einer französischen Patrouille über den Weg. Washington griff an, die Franzosen schlugen zurück. Die Briten hakten nach, indem sie zwei komplette Regimenter regulärer Truppen entsandten, und so fing alles an.

    Die Briten kämpften bis etwa 1758 auf verlorenem Posten, bis sie einen neuen Premierminister bekamen, der entschied, dass die Finanzierung des Krieges höchste Priorität genießen müsse. Vermutlich wegen einer Abneigung gegen die Franzosen - vielleicht hat er mal ein verdorbenes Baguette gegessen. Dank der neuen Unterstützung konnten die Briten - mitsamt ihrer indianischen Verbündeten und der Kolonialmilizen - langsam aber sicher Boden gut machen. Am Ende wurden die Franzosen fast aus all ihren Besitzungen nördlich der Karibik vertrieben - das ist etwas, was wir Briten mit einem speziellen Feiertag zelebrieren. Er heißt "jeden Tag, das ganze Jahr".

    Also haben die Briten gewonnen, doch sie saßen auf einem riesigen Berg Kriegsschulden. Sie versuchten, diese mit Steuern zu begleichen, die sie vor allem bei den Kolonisten eintreiben wollten, die sie gegen die Franzosen verteidigt hatten. Ansonsten hätten diese jetzt den ganzen Tag Zwiebeln essen und dabei "Oui, Sir. Non, Sir." sagen müssen, aber die Kolonisten weigerten sich. Dies führte zu einer Reihe von Protesten und Aufständen und schließlich zur amerikanischen Revolution. So viel zur Dankbarkeit. Zut alors!




    Die Braddock-Expedition

    Datum: 9. Juli 1755

    Diese Schlacht fand während des Siebenjährigen Kriegs statt. Edward Braddocks 1500 Mann starke Truppe aus britischen Soldaten und Milizionären wurde von einer halb so großen Truppe unter französischer Führung vernichtend geschlagen.

    Das ist etwas, worüber wir in Großbritannien nicht gerne reden.

    Braddock war ausgesandt worden, um Fort Duquesne am Oberlauf des Ohio zu erobern. Zu seinen Offizieren gehörte auch der junge George Washington - vermutlich, weil Washington das Gebiet kannte, da er hier im Jahr zuvor bei Fort Necessity kapituliert hatte.

    Braddocks Truppe war noh etwa 10 Minuten von Fort Duquesne entfernt, als sie in einen Hinterhalt französischer und indianischer Angreifer geriet. Braddocks Vorhut wurde überwältigt und ließ sich zum Hauotkontingent der Truppe zurückfallen. Seine Nachhut hatte den Befehl zum Anhalten nicht gehört und rückte weiter vor, ebenfalls bis zum Hauptkontingent des Heeres. Das Ergebnis war ein totales Chaos. Fast alle seine Offiziere kamen ums Leben, mit Ausnahme von George Washington. Braddoch selbst wurde tödlich verwundet, Washington ließ ihn vom Schlachtfeld tragen und vier Tage später starb er. Eine interessante historische Randnotiz - Braddock gab ihm seine Offiziersschärpe und bat ihn, sie gut aufzuheben. Das tat Washington - sie wird heute noch am Mount Vernon ausgestellt.

    Die Schlacht ist auch unter dem Namen "Braddocks Niederlage" bekannt, doch niemand weiß warum.

    Das war nur ein Witz. Wenn ich dir erst noch erklären muss, warum sie so genannt wird, bist du vermutlich nicht der richtige Mann für deine Aufgabe.




    Die Schlacht von Monmouth

    Datum: 28. Juni 1778

    Die Schlacht von Monmouth hatte keine besonders strategische Bedeutung, aber sie war eine wichtige Bewährungsprobe für Washington und die Kontinentalarmee. Ausserdem endete sie beinahe in einer Katastrophe. Aber ich greife voraus, das ist eine schlechte Angewohnheit.

    Nachdem die Briten erfahren hatten, dass die Franzosen den Revolutionskrieg unterstützten, erhielten die britischen Truppen den Befehl, aus Philadelphia abzuziehen und nach New York zu marschieren. Das ist ein sehr langer Marsch. Ich wette, die haben sich sehnlichst die Erfindung des Automobils herbeigewünscht.

    Die Kontinentalarmee beendete gerade ihr Winterlager in Valley Forge und George Washington war begierig darauf, seine neu ausgebildeten Truppen auszuprobieren. Er entschied sich, die britische Marschkolonne anzugreifen, um sie zu verlangsamen oder ganz aufzuhalten.

    Washington wählte Charles Lee als Anführer der Vorhut für den Angriff. Zuerst lehnte Lee ab und sagte, man solle die britischen Truppen ziehen lassen. Doch als Washington seine Einwände ignorierte und stattdessen Marquis de Lafayette das Kommando übertragen wollte, stimmte Lee zu.

    Lees Truppen trafen bei Monmouth Court House auf die britische Kolonne und griffen an. Es war ein heißer tag, mehr als 38°C, und die Soldaten auf beiden Seiten litten unter schweren Erschöpfungserscheinungen. Abgesehen vom Wetter schlug sich die Kontinentalarmee jedoch gut, bis Lee aus unerfindlichen Gründen einen Rückzug befahl - eine Entscheidung, die Historiker selbst heute noch verwirrt. Die Leute müssen gedacht haben, für so einen Krieger ist er ein ganz schöner Pazifist. Aber natürlich wussten die Leute nicht, was wir beide wissen... es ist schön, sich für klüger halten zu können, nicht?

    Das erste Mal für dich?

    Wie auch immer, Lees Plan ging nicht auf - als Washington eintraf und seine Truppen auf dem Rückzug vorfand, sammelte er sie wieder und ließ sie erneut angreifen. Die beiden Armeen kämpften bis zum Einbruch der Nacht, während der sich die Briten im Schutz der Dunkelheit davonschlichen. Die Kontinentalarmee blieb siegreich zurück. Und obwohl die britische Armee ihren Marsch nach New York fortsetzen konnte, war damit - endlich - der Beweis erbracht, dass Washingtons Truppen den Briten ebenbürtig waren.

    Die Schlacht sicherte Washingtons Ruf und zerstörte den von Lee. Er wurde verhaftet, vor ein Kriegsgericht gestellt und schließlich unehrenhaft entlassen.




    Die Sullivan-Expedition

    Datum: Juni - September 1779

    Die Sullivan-Expedition war Washingtons Antwort auf mehrere Überfälle der Briten und der mit ihnen verbündeten Irokesen entlang der Nordgrenze. Truppen unter Joseph Brant und John Butler hatten Forts und Siedlungen im Wyoming Valley und im Cherry Valley angegriffen - dabei töteten und skalpiierten sie nicht nur Milizionäre, sondern auch Frauen und Kinder.

    Washingtons Befehle waren eindeutig. Um das Problem bei der Wurzel zu packen, sollte Sullivan alle irokesischen Dörfer angreifen und niederbrennen, die er finden konnte, und so viele Gefangene wie möglich machen. Sullivan gehorchte - er brannte 40 Irokesendörfer nieder und vernichtete geschätzte 160.000 Scheffel Mais. Seine Truppen beantworteten die zuvorgegangenen Übergriffe mit eigenen - sie skalpierten Leichen und verbrannten Menschen bei lebendigem Leib in ihren Hütten. Sullivan hielt seine Truppen nicht davon ab, Unbeteiligte anzugreifen, und kämpfte auch gegen die Onondaga, die im Krieg neutral geblieben waren (dieser Angriff hatte den unerwünschten Nebeneffekt, dass die Onondaga nun zu Feinden der Patrioten wurden).

    Am Ende konnte die Sullivan-Expedition die Überfälle in der Gegend nicht stoppen - sie wurden während der gesamten Revolution fortgesetzt, da beide Seiten nach Rache für die Gewaltakte ihrer Gegner dürsteten. Die fortgesetzten Angriffe verwüsteten schließlich das ganze Kanièn:keh-Territorium (auch bekannt als "Mohawk Valley") und die umliegenden Ländereien.

    Möglicherweise liegt es an der Sullivan-Expedition, dass George Washington bei den Irokesen den Beinamen "Dorf-Zerstörer" bekam. Allerdings ist die Herkunft dieses Spitznamens historisch umstritten - er könnte auch auf die Zerstörung von Städten während des Siebenjährigen Kriegs zurückgehen. Daran erkennt man einen großen Staatsmann - man kann nicht genau sagen, woher sein Ruf für eine Politik der verbrannten Erde stammt, weil er diese Politik so oft verfolgt hat.




    Paul Reveres Ritt

    Datum: 18. - 19. April 1775

    In der Nacht vor den Gefechten von Lexington und Concord verließen Paul Revere und William Dawes Boston, um die Bevölkerung im Hinterland zu warnen, dass die Briten auf dem Vormarsch waren. Insbesondere wollten sie John Hancock und Samuel Adams warnen, dass die Briten planten, sie zu verhaften.

    Revere verließ Boston per Boot über den Charles River und nahm die Straße über die Charlestown-Halbinsel. Dawes nahm den längeren Landweg durch Boston Neck. Revere erreichte Lexington zuerst, aber Dawes war nicht weit hinter ihm.

    Nachdem sie ihre Warnung an Hancock und Adams in Lexington überbracht hatten, beschlossen Dawes und Revere, nach Concord weiterzureiten, um die dortige Bevölkerung vor dem bevorstehenden Überfall zu warnen. Sie nahmen Samuel Prescott mit, der seine Verlobte in Lexington besucht hatte. Prescott lebte in Concord und kannte die Gegend daher gut. Eine Spritztour!

    Auf halbem Wege nach Concord wurden die drei Männer von einer britischen Patrouille aufgehalten. Revere wurde gefangen genommen, doch Dawes und Prescott konnten entkommen. Dawes verlor sein Pferd und versteckte sich mehrere Stunden lang in einer Scheune, bevor er sich zurück nach Lexington schlich, aber Prescott erreichte Concord, um Alarm zu geben (ein Glück, dass sie ihn auf dem Weg aufgegabelt hatten).

    Jahre später schrieb Henry Wadsworth Longfellow ein Gedicht über dieses Ereignis, das die drei Reiter zu einem zusammenfasste - Paul Revere. Aus diesem Grund kennt heute jedermanns Reveres Namen - und deshalb wird er so reve... äh, verehrt.




    Valley Forge

    Datum: 19. Dezember 1777 - 19. Juni 1778

    Hier befand sich das Winterquartier der Kontinentalarmee im Winter 1777/78.

    Valley Forge war nicht Washingtons erste Wahl. Meine erste Wahl wäre auf die Bahamas gefallen, aber anscheinend ist die Lage der Insel nur suboptimal. Das Tal von Valley Forge war weitestgehend unbewohnt und Washington dachte, es wäre einfacher, eine Armee in einer größeren Stadt unterzubringen und zu verpflegen. Der Kongress dagegen wollte die Armee in der Nähe haben, beziehungsweise zwischen sich (York) und der britischen Armee (Philadelphia). Valley Forge war nah genug an Philadelphia, um die britischen Truppen dort zu beunruhigen, aber weit genug entfernt, um einen Überraschungsangriff der Briten auszuschließen. Ein Leben ohne Überraschungen, das wär' doch mal was.

    Washington hatte allerdings recht - die Armee hatte Probleme, ausreichend Verpflegung zu bekommen, und in Valley Forge gab es keine Unterkünfte für die Soldaten. Und obwohl dieser Winter eher mild war, war er für eine Armee, bei der ein Drittel der Soldaten nicht einmal Schuhe besaß, sehr hart. Milde Temperaturen bedeuteten auch, dass es feucht war, und so konnten sich Seuchen ausbreiten - Tausende starben.

    Wenn man das so hört, klingt Valley Forge wie eine komplette Katastrophe, doch das Erstaunliche ist - das war es nicht. Die besser ausgerüsteten Soldaten übernahmen die Patrouillen, die anderen bauten Häuser. Nathaniel Greene wurde zum Quartiermeister ernannt und fand Verpflegung. Als die Nahrung knapp wurde, improvisierte man. Baron von Steuben und andere begannen nach ihrer Ankunft damit, die Truppen in militärischer Taktik sowie im Bau von Lagern und Sanitäranlagen auszubilden - womit man die Ausbreitung von Seuchen in den Griff bekam.

    Valley Forge ist weit davon entfernt, die Katastrophe zu sein, nach der es zuerst aussah, und genießt heute einen legendären Ruf als Bewährungsprobe der amerikanischen Armee. Ich kann mir vorstellen, dass das ein schwacher Trost für die ist, die dort gelitten haben. "Ja, Sie haben sich eine unheilbare Krankheit eingefangen, aber hey - gut gemacht. Sie haben sich wirklich bewährt!"

    Die Armee verließ das Lager allerdings als fähige Truppe - und gewann beinahe direkt danach ihre erste Schlacht bei Monmouth.




    Vertrag von Fort Stanwix

    Datum: Unterzeichnet 1768

    Diese Proklamation sollte die ständigen Streitereien um Landbesitz zwischen den Indianern und den stets übergriffigen Kolonisten beenden.

    König George III. hatte im Jahr 1763 eine Grenzlinie gezogen, die jedoch in Wirklichkeit keine Rolle spielte. Es lebten bereits Kolonisten westlich der Linie, als er sie zog - ganz zu schweigen davon, dass das Land nicht wirklich dem König gehörte und er es nicht aufteilen konnte (ich bin sicher, das war ihm nur kurz entfallen, Könige sind notorisch vergesslich, die armen Kerle, wenn es um die Rechte anderer geht...)

    Mitglieder der Irokesen-Konföderation trafen sich mit William Johnson in Fort Stanwix, um über eine neue Grenzlinie zu verhandeln - für sich selbst und im Namen kleinerer Nationen (wie den Shawnee).

    Ich benutze den Begriff "verhandeln" hier sehr locker - tatsächlich hatten die Irokesen keine Wahl, als die Vereinbarung zu unterzeichnen. Sie lautete, gebt etwas von eurem Land ab und habt Frieden (zumindest zeitweise), oder kämpft einen langen und ungleichen Krieg. Die Frage war nur, wie viel Land?

    Als der Vertrag unterzeichnet war, entpuppte er sich für Johnson als sehr... lukrativ, gelinde gesagt. Er erhielt sogar Land, dass die Briten eigentlich gerade erst den Cherokee überlassen hatten.Der Stanwix-Vertrag war sogar so kontrovers, dass die von Briten geführte Handelskammer eine Nachverhandlung verlangte, doch Johnson weigerte sich.

    Johnson machte ein Vermögen mit Landspekulationen - ich kann mir vorstellen, dass dieser Vertrag ein regelrechter Glücksfall für ihn war.




    Die Schlacht von Fort Necessity

    Datum: 3. - 4. Juli 1754

    Dies war eine der Eröffnungschlachten des Siebenjährigen Kriegs und es ist wichtig, dass Eröffnungsschlachten besonders aufregend sind, weil sonst alle gleich das Interesse verlieren würden.

    Im Jahr 1754 wurde George Washington mit einer Gruppe der Virginia-Miliz an den Ohio River geschickt. Britische Siedler und Franzosen wetteiferten um das umstrittene Gebiet. Washingtons Auftrag war es, Fort Duquesne zurückzuerobern und die Franzosen zu vertreiben.

    Washington und seine Truppen griffen eine französische Patrouille bei Jumonville Glen an, was als erste Kampfhandlung in diesem Krieg gilt. Washington erwartete einen Gegenangriff und ließ seine Truppen eine Palisade um ihre Verpflegung errichten - ein "Fort aus Notwendigkeit", daher der Name "Fort Necessity".

    Sie hätten es aber genauso gut "Fort Unzureichend" nennen können, denn die Verpflegung ging bald zur Neige und die Miliz (samt der regulären britischen Soldaten, die als Verstärkung hinzukamen) wurden schnell überwältigt. Am 4. Juli kapitulierte Washington. Man sicherte ihm freies Geleit zu. Die Aufgabe, sich Namen für Forts auszudenken, wurde einem anderen übertragen.

    Dies war Washingtons einzige militärische Kapitulation (allerdings hatte er einige "strategische Rückzüge" zu verantworten - die PR-Trommel war schon damals sehr beliebt...).




    Die Seeschlacht von Chesapeake

    Datum: 5. - 13. September 1781

    In dieser Schlacht hinderten französische Schiffe unter Admiral De Grasse eine britische Flotte daran, Chesapeake Bay zu erobern. Ich weiß, das klingt jetzt erstmal weniger aufregend, aber hab bitte Geduld mit mir - die Schlacht war entscheidend für die britische Kapitulation, die den Krieg beendete. Ich rede nicht gerne darüber, aber ich werde es tun.

    George Washington ließ De Grasse die Wahl, entweder New York City anzugreifen (die britische Hochburg) oder Virginia (wo die britischen Truppen stationiert waren). De Grasse entschied sich für Virginia - die Gewässer waren leichter zu befahren und er verfügte nicht über die Ausrüstung, die eine Belagerung von New York erfordert hätte.

    De Grasse war in der Karibik stationiert, aber er brach heimlich auf - oder versuchte es zumindest. Die Briten merkten, dass seine Kriegsschiffe fehlten. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mich würde es misstrauisch machen, wenn ein Haufen Kriegsschiffe plötzlich fehlt. Da stellt man sich doch Fragen... und es war nicht schwer zu erraten, wohin sie unterwegs sein würden.

    Die britische Marine schickte Schiffe nach Chesapeake Bay, um De Grasse abzufangen. Allerdings nahmen sie den schnellsten Weg, während De Grasse die landschaftlich schönere Route nahm, weitab von der Küste und den üblichen Schifffahrtslinien. Als die Briten dann in der Chesapeake Bay ankamen, war sie... komplett leer. Also segelten sie nach New York, um sich mit dem Rest ihrer Flotte zu vereinigen. Dadurch war die Bucht wieder leer, als De Grasse Ende August dort ankam. Clever. Und weil De Grasse die längere Route genommen hatte, hatte er ausserdem genug Seemeilen gesammelt, um sich für einen schicken Bonus-Flachmann zu qualifizieren.

    Die britische Flotte kam nach nicht mal einer Woche zurück, aber da war es schon zu spät. Die französischen Truppen, die die Bucht besetzt hielten, waren in der Überzahl. Ich glaube, der Fachbegriff dafür heißt "Ooops" (es gibt noch einen anderen, der mit F anfängt, aber den spar ich mir).

    De Grasses Flotte segelte aus der Bucht, um die Briten auf offener See anzugreifen. Sie kämpften nur zwei Stunden, bis die Nacht hereinbrach - das war die einzige Zeit, in der tatsächlich Kanonen abgefeuert werden konnten. De Grasse lockte die Briten nach Süden, fort von der Hafeneinfahrt, wodurch französische Verstärkungen genug Zeit hatten, von Rhode Island her vorzustoßen und die Bucht erneut einzunehmen.

    Als die Briten merkten, dass sie ausgetrickst worden und zahlenmäßig unterlegen waren, kehrten sie nach New York zurück und gaben die Truppen, die sie in Virginia unterstützen sollten, auf.

    Technisch gesehen endete die Schlacht unentschieden. Der Sieg kam allerdings kurz darauf, als die britischen Truppen in Virginia merkten, dass ihre Nachschublinie unterbrochen war, und sich ergaben. Damit hatte die Revolution gewonnen.




    Frieden von Paris

    Datum: Unterzeichnet 1763

    Das ist der Vertrag, mit dem der Krieg zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten beendet wurde (nicht zu verwechseln mit dem Pariser Frieden von 1763, der den Siebenjährigen Krieg beendete, oder dem Pariser Frieden von 1796, der den Krieg zwischen Frankreich und Württemberg beendete. Paris liebt Friedensverträge).

    Die Kämpfe zwischen amerikanischen und britischen Truppen wurden im Jahr 1781 nach Cornwallis Kapitulation bei Yorktown weitestgehend eingestellt. Der Vertrag war das formale Ende des Krieges und gleichzeitig die Anerkennung der Vereinigten Staaten als neue Nation und der 13 Kolonien als neue, eigenständige Staaten.

    Der Vertrag sorgte auch für eine Freilassung von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten, die Rückgabe von beschlagnahmten Besitz von Patrioten und Loyalisten und eine Ausweitung der Grenzen der Vereinigten Staaten. Natürlich war es in Wirklichkeit etwas komplizierter - beide Seiten weigerten sich, Besitz zurückzugeben, der eigentlich der anderen Seite gehörte. Das ist wie bei einer Scheidung, wenn es CD's gibt, die beide gerne hören. Und was die Ausweitung des Territoriums angeht - nun, die Spanier waren ganz anderer Ansicht, wem das Land gehörte, und die dort lebenden Ureinwohner ebenfalls.




    Unbhängigkeitserklärung

    Datum: Beschlossen am 4. Juli 1776

    Vielleicht hast du schon mal davon gehört.

    Dies ist das Dokument, mit dem die 13 Kolonien offiziell ihre Unabhängigkeit von Großbritannien erklärten. Der Kongress stimmte am 4. Juli 1776 über die Erklärung ab und akzeptierte sie - das wird auch heute noch als Unabhängigkeitstag in den Vereinigten Staaten gefeiert. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme wurde das Dokument aber nicht am 4. Juli unterzeichnet - die ersten Unterschriften kamen hinzu, nachdem eine formelle Abschrift der Erklärung angefertigt worden war, irgendwann Anfang August, weitere folgten, als die Delegierten in Philadelphia entrafen. Einigen Angaben zufolge erfolgte die letzte Unterschrift erst im Jahr 1777.

    Die Erklärung mit ihrer Aussage, "dass alle Menschen gleich erschaffen wurden" und alle das Recht auf "Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit" haben, war eine Inspiration für viele folgende Revolutionen. Darunter auch die Französische Revolution - gegen eben jene Regierung, die die Amerikaner bei ihrem Unabhängigkeitskrieg unterstützt hatte. Oops.




    Die Schlacht von Yorktown

    Datum: September - Oktober 1781

    Obwohl kleinere Scharmützel sich noch bis 1783 hinzogen, fand in Yorktown das letzte bedeutende Gefecht zwischen dem britischen Heer und der Kontinentalarmee statt.

    Im Sommer 1781 erhielt der britische General Lord Cornwallis die Order, einen Tiefseehafen in Virginia zu sichern. Er wählte Yorktown in der Chesapeake Bay aus. Gegen Ende September hatten seine Truppen die Stadt befestigt und warteten auf Versorgungsschiffe aus New York City (was Cornwallis nicht wusste: Die Schiffe mit dem Nachschub waren Anfang September von der französischen Marine in der Seeschlacht vor der Chesapeake Bay besiegt worden. Hätte er das gewusst, hätte er sich sicher anders entschieden).

    Auf Seiten der Rebellen hatte sich George Washington gerade die Hilfe der Franzosen gesichert und war erpicht darauf, seine neuen Soldaten ins Feld zu schicken. Er befürwortete eine Attacke auf die britische Festung in New York - da er aber weder genug Soldaten noch Ausrüstung hatte, entschied er sich für einen Angriff auf Cornwallis in Yorktown (Ich wette, Cornwallis wäre geschmeichelt gewesen, wenn er gewusst hätte, dass er nur zweite Wahl war).

    Der Großteil der durch französische Truppen verstärkten Kontinentalarmee marschierte gegen Ende September Richtung Yorktown und begann mit den Vorbereitungen. Am 6. Oktober wurden die Schützengräben gezogen. Damit hatte die Belagerung begonnen.

    Der Schlüssel zu Washingtons Strategie war die französische Artillerie. Sie bombardierte die Stadt mehr als eine Woche lang und schwächte die Verteidigung entscheidend. Am 14. Oktober stürmten die französischen und kontinentalen Einheiten zwei Schanzen ausserhalb der Stadt. Dies brachte die Artillerie in Reichweite der Stadt. Cornwallis' Verteidigung brach unter dem Ansturm rapide zusammen. Er kapitulierte am 19. Oktober.

    Der Fall von Yorktown brach den Willen der britischen Politik, den Krieg weiterzuführen - die Kosten waren zu hoch geworden. Das Parlament trat in Friedensverhandlungen und die britischen Bürger fingen an, mit ihren winzigen Füßen zu stampfen und große Reden darüber zu schwingen, wie übelriechend und unzivilisiert die Kolonien doch wären und dass man sie SOWIESO nicht kontrollieren wolle.

    Jaja, die doofen Kolonien!


    Quelle: Animus-Datenbank

    geschrieben von Dracir