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  • Sammlung aller Schriften von Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M01 --Engel-

    Mama sagt, Graf Rožmberk würde sich nun um uns kümmern, solange Papa und Onkel John für ihn arbeiten. Unser Haus ist groß, aber Trebon ist eine kleine Stadt. Mama ist glücklich.

    Prag 1587 - 1608 u. Z. Elizabeth Jane Weston





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M01.01--Liebe-

    >>\\Onkel John, alle anderen ihn Dr.D., sagt, dass nicht alle Fünfjährigen drei Sprachen sprechen oder so gut schreiben wie ich. "Ich sage dir eine große Zukunft voraus, Lady Beth."

    \\Ich mag Lesen und Zeichnen und schreibe gerne Gedichte, aber die Mathematik fällt mir schwer. John Francis, mein Bruder, kann besser rechnen als ich. Er ist ein Jahr älter.

    \\Papa will, dass ich dieselben Chancen bekomme wie mein Bruder. Er sagt, ich hätte Glück, nicht viele Mädchen hätten einen Privatlehrer. Ich arbeite hart, um ihn zufriedenzustellen.

    \\"Wir fasten heute Abend, Master Kelly!", verkündet Onkel John. Papa grinst. Ich weiß, was das bedeutet: Sie werden die ganze Nacht arbeiten. Mal wieder.

    \\Nach dem Essen laufe ich in den Salon und springe auf Onkel Johns Schoß. Sein Bart ist ganz weiß und hart, anders als Vaters Bart! Ich bitte ihn, mir eine Geschichte zu erzählen.

    \\Onkel John bringt alle zum Lachen, sogar Papa, der sonst immer so ernst ist. Er sagt, sie müssten nun arbeiten, und Mama sagt, es sei Zeit fürs Bett.

    \\Ich ziehe die Decke über den Kopf und hören den leisen Stimmen aus dem Studierzimmer zu. Ich habe Angst vor der Dunkelheit, aber nicht heute Nacht, wenn Papa und Onkel John beten.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M01.02--Ehrlichkeit-

    >>\\Papa muss jetzt gehen, um Geld zu verdienen. Ich weiß, was Geld ist: Wir brauchen es, um Essen und andere Dinge zu kaufen. Aber ich will nicht, dass er geht.

    \\Ich umarme Papa und Onkel John auch. Ich winke ihnen nach, bis ich die Kutsche nicht mehr sehen kann. Wie lange sie wohl dieses Mal fort sein werden?

    \\Ich frage Mama nach Papas Arbeit. Sie sagt, er hält mit Onkel John Versammlungen ab und berät Menschen, die Hilfe brauchen.

    \\John Francis glaubt, dass Papa mit Engeln spricht. Ich lache, aber Mama bleibt ernst. "Er hat es mir gesagt!", murmelt er und verschränkt seine dürren Arme vor der Brust.

    \\Nach einer langen Pause seufzt Mama. "John Francis hat recht. Euer Vater spricht mit Engeln. Er...", sie kratzt sich am Kopf, "...hat Eingebungen von ihnen."

    \\Ich frage Mama, was Engel sind. Sie sagt, das seien Wesen aus dem Jenseits, sie hätten Flügel und lebten bei Gott im Himmel. Ich weiß nicht, was sie damit meint.

    \\John Francis sagt, dass nur Papa Engel rufen kann. Mama nickt und sagt, das sei eine seltene Gabe. "Er benutzt eine Kristallkugel.", erklärt John Francis.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M01.03--Ehrlichkeit-

    >>\\Ich sehe Papa und Onkel John zurzeit nur selten. Sie essen nicht - sie fasten schon wieder - und verbringen die meiste Zeit im Studierzimmer.

    \\Ich wache schlagartig auf und ziehe mir die Decke bis ans Kinn. Es ist dunkel, aber von unten höre ich Stimmen. Ich atme tief ein und schleiche mich aus dem Bett.

    \\Ich schleiche vorsichtig die Treppe hinunter. Ich fürchte, Monster könnten im Schatten auf mich lauern, obwohl Onkel John gesagt hat, er habe alle Monster aus dem Haus gejagt.

    \\Auf Zehenspitzen laufe ich zur Tür des Studierzimmers und lausche. Ich erkenne Papas und Onkel Johns Stimmen, aber da ist auch noch eine dritte, tiefere Stimme.

    \\Ein lautes Klicken! Sie haben die Tür aufgeschlossen! Ich verstecke mich hinter einem Schrank. Papa und Onkel John verlassen lächelnd das Zimmer und gehen vorbei.

    \\Ich zähle bis hundert und schleiche zum Studierzimmer. Es ist niemand drin. "Elizabeth?", höre ich Papa hinter mir, "Was machst du da?"

    \\Ich muss Papa versprechen, nicht in das Studierzimmer zu gehen. "Da sind Dinge, die du nicht sehen solltest." Mir fallen hundert Fragen ein, die ich stellen möchte, aber ich nicke nur.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M01.04--Weisheit-

    >>\\Ich habe Papa und Onkel John noch nie so glücklich erlebt. Sie flüstern und lachen über Dinge, die nur sie verstehen. Mama sagt, das käme, weil sie gute Arbeit geleistet haben.

    \\Ich bin fertig mit dem Abendessen und frage, ob ich aufstehen darf. Mama nickt und ich renne nach oben. Dabei fällt mir auf, dass Onkel Johns Tür nur angelehnt ist.

    \\Ich eile zur Tür, halte den Atem an und schaue hinein. Das Zimmer ist luxuriös! Onkel John sagt immer, dass Tante Jane einen guten Geschmack hat, und er hat recht!

    \\Ich schleiche hinein und öffne Onkel Johns Truhe. Sie ist voller Schätze! Glänzende Steine, ein schwarzer Spiegel, ein Siegel und Siegelwachs, ein goldenes Amulett!

    \\Ich ignoriere alles andere und nehme etwas, das aussieht wie ein eingewickelter Globus. Könnte das die Kristallkugel sein, von der John Francis sprach? Ungeduldig wickele ich das Paket aus!

    \\Die Kugel ist schwer und fühlt sich warm an. Sie besteht aus dem glänzendsten Gold! Mein Gesicht spiegelt sich auf der Oberfläche wider - und das von Onkel John!

    \\Onkel John greift nach der Kugel und steckt sie sich in seinen Wams. Ich zittere, aber er lächelt. "Du solltest nicht mit Dingen spielen, die du nicht verstehst, Lady Beth."




    MD:S03.S03|M02 -- Dämonen-

    Wir sind nun seit etwa zwei Jahren in Trebon. Wir sind glücklich hier, glücklicher als je zuvor.]

    Prag 1587 - 1608 u. Z. Elizabeth Jane Weston





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M02.01--Stolz-

    >>\\Papa setzt die Arbeit fort, während Onkel John weg ist. Er ist viel allein und spricht während des Frühstücks kaum mit uns, aber immerhin isst er jetzt wieder.

    \\Ich fühle mich schwach. Mama sagt, ich hätte Fieber und müsste im Bett bleiben. Ich schlafe fast den ganzen Tag und die ganze Nacht. Als ich erwache, habe ich Hunger.

    \\Ich mag die Nacht nicht, aber ich habe keine Angst mehr, so wie früher. Ich stehe auf und achte darauf, keinen Lärm zu machen. Ich möchte niemanden aufwecken!

    \\Aus dem Studierzimmer dringt ein blasses Licht. Die Tür ist offen. Papa lässt die Tür niemals offen! Auf Zehenspitzen schleiche ich in Richtung des Lichtscheins.

    \\Ich schleiche mich hinein. Papa beugt sich über einen Tisch und liest ein Buch. Es hat einen seltsam silbern schimmernden Einband. Plötzlich beginnt Papa, unverständliche Wörter und Zahlenreihen vor sich hinzumurmeln.

    \\Papa streut ein rotes Pulver über etwas auf dem Tisch. "Ich habe es geschafft!" Ein breites Grinsen verzerrt sein Gesicht. "Geschafft!" Er nimmt etwas vom Tisch - einen Klumpen Gold!

    \\Papas irres Lachen lässt mich erschaudern. Seine Stimme ist tief und er sagt Worte, die ich nicht verstehe. Ich stürme nach oben und verkrieche mich in meinem Bett.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M02.02--Gier-

    >>\\Ich erkenne Papa und Onkel John in einiger Entfernung, nehme meine Puppen und verstecke mich hinter der größten Eiche im Garten. Ich versuche, nicht zu lachen, als sie sich nähern.

    \\Papa sagt Onkel John, dass sie die Natur ihrer Arbeit ändern sollten. Sie sollten die Alchemie studieren, statt ihre Zeit mit Engeln zu verschwenden.

    \\Sie erreichen die Eiche. "Das Buch hat unendliches Potenzial!", sagt Papa. "Du musst mir helfen, seine Formeln zu entschlüsseln!" Ich schaue zu ihnen. Onkel John runzelt die Stirn.

    \\Papa fährt fort, "Wir könnten am kaiserlichen Hof arbeiten! Gold herzustellen ist nur der erste Schritt!" Onkel John stellt sich Papa in den Weg. Ich verstecke mich wieder und drücke meine Puppen fest an mich.

    \\"Du solltest nicht mit diesem Buch spielen, Kelley!" Ich erkenne Onkel Johns Stimme kaum wieder. "Du ahnst ja nicht, wie viel Böses in ihm steckt! Es enthält mehr als nur Zahlen!"

    \\Papa protestiert, aber Onkel John unterbricht ihn. "Dein Teilhaber, Master Husey, der dir das Buch gab... Ich hatte schon mit ihm zu tun, vor langer Zeit. Man kann ihm nicht trauen."

    \\Papa sagt, sie könnten unermesslich reich werden. Ich riskiere einen kurzen Blick. Onkel John schüttelt den Kopf. "Nein, mein Freund. Das Buch wird dich zerstören."





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M02.03--Begierde-

    >>\\Mama ist in ihrem Zimmer und weint. Sie hat seit Tagen kaum ein Wort gesprochen und ich vermute, sie hat auch nicht mit Papa gesprochen. Sie weicht seinen Blicken aus.

    \\Ich lese, als ein lautes Scheppern mich aufschrecken lässt. Macht John Francis wieder Unfug? Er kann manchmal noch so kindisch sein!

    \\Ein weiteres Scheppern, gefolgt von einem Schrei. Dem Schrei einer Frau! Ich lege mein Buch beiseite und renne zur Tür. Papa und Onkel John schreien sich gegenseitig an!

    \\Ich verlasse mein Zimmer. Das Geschrei hat aufgehört, aber jetzt kann ich ein Schluchzen hören, es kommt aus Onkel Johns Zimmer. Ist Tante Jane verletzt?

    \\Plötzlich springt die Tür von Onkel Johns Zimmer auf! Tante Jane ruft ihrem Mann hinterher, aber jemand unterbricht sie: Papa!

    \\Der ganze Boden erzittert, als Onkel John die Tür zuschlägt. Er starrt mich an, Feuer in den Augen. Ich bin wie gelähmt! Mir steigen Tränen in die Augen.

    \\Onkel John nimmt meine Hand und zieht mich fort. "Du solltest nicht hier sein!". Er zerrt mich die Treppe hinunter. "Du... du hätest das nicht mit ansehen dürfen!"





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M02.04--Zorn-

    >>\\Papa und Onkel John reden kaum noch miteinander. Und wenn sie es tun, brüllen sie und bringen Mama zum Weinen. Tante Jane bleibt in ihrem Zimmer. Ich wünschte, das könnte ich auch.

    \\Ich schrecke aus dem Schlaf. Papa schreit schon wieder! Ich schließe die Augen und wünsche mir, dass alles wieder so wird wie früher. Aber ich bin alt genug, um es besser zu wissen.

    \\Eine Tür wird zugeschlagen. Ich blicke aus dem Fenster. Papa geht zu den Ställen und schimpft wütend, "Eifersüchtiger Narr!". Ich blicke ihm nach, bis die Dunkelheit ihn verschluckt.

    \\Ich laufe nach unten. Mama sitzt im Salon und schluchzt leise. Ich krieche unter das Sofa. "Es ist Zeit für mich, zu gehen." Onkel Johns Stimme klingt traurig und besorgt.

    \\"Wir werden euch vermissen, euch beide." Mama wünscht Onkel John viel Glück und geht. Ich bleibe versteckt und beobachte Onkel John, der durch den Raum eilt.

    \\Still folge ich Onkel John zu Papas Studierzimmer. Er zückt einen Schlüssel, blickt sich verstohlen um und öffnet die Tür. "Zum Schluss wirst du es verstehen, alter Freund."

    \\Onkel John kommt mit Papas silbernem Buch aus dem Studierzimmer. "Ich tue das für deinen Vater", sagt er, "die Geheimnisse in diesem Buch sind nicht für ihn gedacht."




    MD:S03.S03|M03 -- Monster-







    Prag 1587 - 1608 u. Z. Elizabeth Jane Weston





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M03.01--Gerüchte-

    >>\\Es gefällt mir, wenn Papa mich zur Prager Burg mitnimmt. Das gibt mir die Gelegenheit, aus dem Haus zu kommen und bei ihm zu sein. Er ist selten zu Hause in letzter Zeit.

    \\Menschen aus der ganzen Welt versammeln sich hier, im "Zentrum europäischer Kultur", wie Papa es nennt. Ich frage mich, warum wichtige Männer immer so finster dreinblicken.

    \\Papa spricht mit einem älteren Mann. Sein langer, weißer Bart erinnert mich an Onkel John. Ich seufze und nehme Papas Hand. Er scheint es nicht zu bemerken.

    \\"Man kann sich kaum noch auf die Straße wagen", sagt der ältere Mann, "selbst bei Tageslicht!" Papa nickt und sagt, dass Prag noch nie so gefährlich war.

    \\"Ihr wisst warum, Master Kelley? Der Kaiser...", er lehnt sich zu Papas Ohr vor. "Er ist schwach! Er gibt dem Volk zu viele Freiheiten!"

    \\"Es heißt, ein Mörder treibt sein Unwesen. Er hat es auf Adelige und Alchemisten abgesehen!" Die Stimme des alten Mannes bebt. "Er soll ein Monster sein, ein Riese!"

    \\"Manche sagen, er sei kein Mensch.", erklärt Papa. Ich drücke seine Hand fester und wünschte, Onkel John wäre hier, um die Monster aus Prag zu verjagen.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M03.02--Mühe-

    >>\\An meinem zehnten Geburtstag will Papa mir seine Werkstatt zeigen! Ich werde endlich sehen, wo er seine Tage verbringt... und viele seiner Nächte.

    \\Die meisten Leute, denen wir begegnen, ignorieren mich, während ich Papa durch die Prager Burg folge, doch einige rollen mit den Augen oder runzeln die Stirn, wenn sie mich sehen.

    \\Die Fenster in diesem Teil der Burg wurden mit Ziegeln und Mörtel verschlossen und Papa verschließt sorgfältig jede Tür hinter sich, die wir durchqueren.

    \\Papas Werkstatt ist eine wahre Schatzkammer! Es gibt Millionen von Dingen, eines wundersamer als das andere: bunte Pulver, alte Schriftrollen, Amulette...

    \\Papa arbeitet den ganzen Tag, liest Formeln, mischt Pulver, kocht Flüssigkeiten... Ich sehe nur aus der Ferne zu, aus Angst, ich könnte ihn stören. Seine Arbeit ist doch so wichtig!

    \\Papa murmelt ständig vor sich hin. Er zwinkert oft und blickt sich ständig über die Schulter. Er macht mich nervös, vor allem, wenn er unverständliche Wörter bellt.

    \\"Ich schaffe es nicht!" Heulend wirft Papa einen Glasbecher zu Boden. Er zerspringt in tausend kleine Scherben. Ich bedecke mein Gesicht. "Ich brauche das Buch!", ruft er verzweifelt.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M03.03--Alchimisten-

    >>\\Die Nacht ist bereits hereingebrochen, als ein junger Besucher Papas Arbeit unterbricht. Er betritt die Werkstatt und verkündet, dass der Kaiser alle Alchemisten zu sich rufen lässt.

    \\Papa sagt, ich solle auf ihn warten und bloß nichts anfassen. Dann seufzt er, greift nach meiner Hand und nimmt mich mit. "Aber du musst still sein.", sagt er.

    \\Wir betreten einen dunklen Raum, in dem sich eine Gruppe alter Männer um einen Tisch versammelt hat. Papa bedeutet mir, bei den Assistenten und Lehrlingen im Hintergrund zu bleiben.

    \\Ein großer Mann in schwarzer Kleidung betritt den Raum. Er trägt eine weiße Halskrause und eine Fellmütze. Ich trete zurück und verstecke mich hinter einem schlaksigen jungen Mann.

    \\Der Mann (der Kaiser?) sitzt am Kopfende des Tisches und sieht jeden im Raum prüfend an. Als er eine Augenbraue hebt, springt einer der Alchemisten eifrig heran.

    \\"Mein Bruder hat das Monster gesehen!" Der Mann quiekt wie eine Maus. "Es ist vollkommen schwarz! Ein Dämon!" Die Alchemisten diskutieren lange und ausführlich.

    \\Viele Alchemisten sind sich einig: Dieser Mörder, dieses Monster, kann kein Mensch sein. "Was, wenn es ein Homunkulus ist?", fragt Papa. Totenstille breitet sich aus.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M03.04--Golem-

    >>\\Wir verlassen die Burg vor dem Morgengrauen. Wir werden von anderen Alchemisten und einem Trupp Wachen begleitet. "Zu unserer Sicherheit." Warum gibt es bloß so viele Monster in der Welt?

    \\Über der Moldau dämmert der Morgen. Endlich! Wir erreichen das Haus des letzten Alchemisten. Bald sind wir zu Hause! Aber nein! Papa hört einfach nicht auf, mit ihm zu reden!

    \\Ich gehe in die Gasse neben dem Haus. Nur zwei Schritte weit und - "Autsch!" Ich stoße gegen eine unsichtbare Wand! Weiße Augen erscheinen in der Dunkelheit!

    \\Ich sehe es! Die Umrisse eines Riesen! Narben prangen auf der tiefschwarzen Stirn des Monsters. Nein, es sind Buchstaben: "EMET". Ich starre ihm in die Augen. "Was bist du?"

    \\"Ich habe viele Namen." Die Stimme des Monsters ist seltsam kehlig. "Hier nennt man mich Golem." Papa schreit! Wachen kommen zu uns gelaufen!

    \\"Du hast soeben deines Vaters Leben gerettet.", knurrt er. Der Golem läuft in Richtung Fluss. Jetzt sehe ich ihn deutlich, ein riesiger Körper, schwarz und sehnig.

    \\Das Monster springt in den Fluss. Ich folge, Papa und die Wachen kurz hinter mir. Ich beobachte das Wasser, aber es ist ruhig. Keine Spur von dem Golem!




    MD:S03.S03|M04 -- Geister-

    Wir haben nie über Papas Verhaftung gesprochen. Nicht ein Wort darüber in drei Jahren. Nun, da John Francis fort ist, muss ich mich alleine um Mama kümmern.]

    Prag 1587 - 1608 u. Z. Elizabeth Jane Weston





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M04.01--Albträume-

    >>\\Papa wird heute aus dem Gefängnis entlassen, aber Mama ist besorgt. Sie sagt, er hätte nur noch eine letzte Gelegenheit, die Erwartungen des Kaisers zu erfüllen.

    \\Wir stehen vor unserem Haus und ich halte Mamas Hand. Mein Herz rast, als ich Papas Kutsche sehe. Als sie nur zwei Schritte entfernt anhält, vergesse ich sogar, zu atmen.

    \\Mama zittert, als sich die Tür der Kutsche öffnet. Ein bleicher, ausgemergelter Mann mit einem langen, grauen Bart steigt aus. "Papa!" Er geht an uns vorbei als wären wir Geister.

    \\Mama hat einen Lammbraten vorbereitet, Papas Leibspeise, um seine Rückkehr zu feiern. Aber er isst nicht. Er starrt nur auf seinen Teller und schweigt.

    \\Mama betreibt Konversation und gibt vor - recht erfolglos allerdings - dass alles in Ordnung ist. Plötzlich steht Papa auf. Mit lautem Krachen fällt sein Stuhl zu Boden.

    \\Papa stürmt aus dem Esszimmer und stößt dabei unsichtbare Geister aus dem Weg. Er ruft in einer seltsamen Sprache, dieselbe, die ich bereits gehört habe, als ich noch jung war.

    \\Mein Herz ist schwer, doch ich kann die Tränen zurückhalten. Ich nehme Mamas Hand, aber ich kann nichts tun oder sagen, um ihren Kummer zu lindern. Was werden wir jetzt tun?





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M04.02--Fehlschlag-

    >>\\Der Kaiser hat Papas Ruf wiederhergestellt, aber Soldaten bewachen unser Haus. Sie sind nicht hier, um uns zu beschützen, sie sollen aufpassen, dass wir Prag nicht verlassen.

    \\Ein Monat ist vergangen seit Papas Rückkehr. Er bleibt distanziert, aber wenigstens ignoriert er uns nicht komplett - obwohl er unentwegt arbeitet.

    \\Ich gehe mit dem Teller, den Mama vorbereitet hat, durch die offene Tür in Papas Studierzimmer und halte inne. Papa sitzt auf dem Boden und beginnt, zu heulen!

    \\Ich lasse den Teller fallen und sein Inhalt verstreut sich durch das ganze Zimmer. Ich laufe zu Papa und knie mich neben ihn. Er ergreift meine Hand und wird augenblicklich still.

    \\Papas Nägel bohren sich ins Fleisch meiner Hand. Ich beiße mir auf die Lippen, um nicht aufzuschreien. Plötzlich erhebt er eine Faust vor mein Gesicht! Ich schließe die Augen.

    \\"Ich schaffe es nicht!" Papas Stimme klingt niedergeschlagen, verzweifelt. "Nicht genug... Nicht mal eine Hand voll ist übrig!" Ich sehe ihn an. Tränen laufen über sein fahles Gesicht.

    \\Langsam, als würde er einen unermesslichen Schatz enthüllen, öffnet er seine Faust. In den Falten seiner Handfläche befindet sich ein kleiner Rest rotes Puder. "Verflucht seist du, D.!"





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M04.03--Verhaftung-

    >>\\Papa arbeitet ohne PAuse, obwohl er immer wieder sagt, dass er uns bereits enttäuscht hat. Er hat seit Wochen nicht geschlafen und isst kaum. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

    \\Mama schüttelt mich aus meinen Träumen. "Elizabeth! Die Soldaten kommen!" Ich reagiere nicht sofort, da ich an die Soldaten gewöhnt bin, die unser Haus bewachen.

    \\Ich sehe nach draußen. Eine Reihe junger Männer in Uniform stehen im Vorgarten. Ihre Fackeln werfen bizarre Schatten auf ihre Gesichter. Die "Monster von Prag".

    \\Ich öffne die Vordertür. Ein Offizier und sechs entschlossen aussehende Männer treten ein. Der Offizier räuspert sich. "Auf Befehl des..."

    \\"Nein!" Mama schnellt nach vorn, Tränen strömen über ihre Wangen. "Ihr könnt ihn mir nicht wegnehmen! Das dürft ihr nicht! Nicht schon wieder!"

    \\Die Soldaten reißen ihre Augen auf. Papa kommt auf uns zu, sein Gesicht ist zu einer dämonischen Grimasse verzerrt. Er murmelt ein Gebet in der fremden Sprache, die nur er zu verstehen scheint.

    \\Der Offizier will mit Papa reden. Doch Papa stürzt sich heulend auf ihn und zerkratzt ihm das Gesicht. Ein Soldat schlägt ihn auf den Kopf. Mama weint, als Papa weggebracht wird.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M04.04--Absturz-

    >>\\Ich bin sechzehn Jahre alt und einige der Wachen in Burg Hnevin scheinen an mir interessiert zu sein. Sie drängen mir jedes Mal ein Gespräch auf, wenn ich Papa besuche.

    \\Keiner von ihnen interessiert mich. Die meisten sind ungebildete Bauernlümmel, andere sind schmutziger als ein Schwein in der Suhle. Trotzdem lächele ich immer und bleibe höflich.

    \\Ich atme tief ein, als ich in der Ferne den Turm der Burg erkenne. Ich versuche, nicht an die aufdringliche Filzlaus von Wache zu denken, die ich jedes Mal treffe, bevor ich Papa sehe.

    \\Was ist das? Ein Kreuz auf der Spitze des Turms? Ich gehe schneller, doch plötzlich hört mein Herz auf zu schlagen. Papa! Er steht an der Kante des Turms, die Arme weit ausgebreitet.

    \\Ich renne zur Burg. Jetzt kann ich Papa deutlich erkennen: ein Skelett in einer flatternden Robe. Er starrt mich an - nein, nicht mich. Er blickt in die Ferne. "Du bist gekommen!"

    \\"Befreie mich, Götterbote, befreie mich!" Papa hebt die Hände zum Himmel, als würde er beten. "Himmlischer Wächter, leite meinen Sturz!" Mit diesen Worten springt er vom Turm!

    \\Ich halte Papas Körper. Er blutet stark, aber er hält meinem Blick stand. Er wird nicht länger von seinen Dämonen verfolgt. "D. ... war... weise...", sagt er mit seinem letzten Atemzug.




    MD:S03.S03|M05 --Gottheiten-

    Die Nachricht von Queen Elizabeths Tod erreicht Prag. Die jungfräuliche Königin, nach der ich benannt wurde, ist gestorben, einen Monat nach meiner Hochzeit.

    Prag 1587 - 1608 u. Z. Elizabeth Jane Weston





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M05.01--Tribut-

    >>\\Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Ich wende den Kopf von dem leeren Blatt auf meinem Schreibtisch ab und lege die Feder nieder. "Herein."

    \\Johannes, mein Ehemann, betritt mein Studierzimmer. Ein Büschel kohlrabenschwarzes Haar fällt in sein Gesicht, als er den Kopf senkt. Wie unglaublich förmlich er ist!

    \\Er entschuldigt sich für die Störung, während ich arbeite. Ich runzele die Stirn, täusche Ärger vor, kann aber ein Lächeln nicht unterdrücken. Ich habe heute eh noch nichts geschrieben.

    \\Johannes' Miene hellt sich auf. Sein Daumen streichelt abwesend über den Elfenbeinknopf seines Stocks. "Ein Paket ist gekommen. Es ist an Lady Beth adressiert."

    \\"Lady Beth?" Nur Onkel John hat mich so genannt! Ich habe seit Jahren nichts von ihm gehört. Ich eile aus dem Raum, die Treppen hinunter, so wie früher, als ich klein war.

    \\Ich ignoriere das Begleitschreiben und wickele hastig die Stoffbahnen ab, in die das Paket, das ich gerne für ein gerahmtes Gemälde halte, eingewickelt ist.

    \\Das Gemälde zeigt die jungfräuliche Königin, Elizabeth I., und im Hintergrund zwei Hofdamen, die vor drei Göttinnen stehen. "Wie rücksichtsvoll von Onkel John!"





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M05.02--Drei Göttinnen-

    >>\\Johannes und ich starren fasziniert auf das Gemälde. "Wundervoll!" Dann stoßen meine Augen auf den Vers, der in den Rahmen graviert ist.

    \\Johannes betrachtet jedes kleine Detail, jeden Pinselstrich, jedes noch so geringe Farbspiel. Meister Johannes Leo: Ehemann, Jurist und Kunstkenner.

    \\"Siehst du, was da auf dem Boden liegt?" Johannes zeigt mit dem Finger, erst auf ein goldenes Zepter, dann auf einen Köcher mit Pfeilen und schließlich auf gefallene Rosen.

    \\"Juno, Minerva und Venus!" Johannes schüttelt den Kopf und lacht leise. Er hatte nicht erwartet, dass ich ihm antworte. Er hätte es besser wissen müssen.

    \\"Oder Hera, Athene und Aphrodite." Johannes Nase ist nur fünf Zentimeter von der Leinwand entfernt. "Die drei Göttinnen, deren Schönheit Paris bewerten musste!"

    \\Ich erinnere mich gut an die Geschichte, habe ich sie doch mehrmals gelesen. "Das Bild ist eine Allegorie", sagt mein Mann. Ich bin anderer Ansicht, aber ich widerspreche ihm nicht.

    \\Etwas an dem Gemälde kommt mir bekannt vor. Ist das...? Ja! Die goldene Kugel! Sie gleicht jener, die ich als Kind in Onkel Johns Zimmer gefunden habe.





    Quelle: Assassin's Creed IV Black Flag

    MD:S03.S03|M05.03--Feenkönigin-

    >>\\Ich sitze in meinem Studierzimmer und blicke auf das Gemälde, das Onkel John mir schickte. Meine Hand zittert, als meine Finger über das Siegel auf seinem Schreiben fahren.

    \\Ich breche vorsichtig das Siegel und entrolle das Schreiben. Sofort erkenne ich Onkel Johns Handschrift.

    \\"Lady Beth", beginnt er. Ich lächele, denn ich bin immer noch stolz auf den Namen, den Onkel John mir gab. "Schönste und erhabenste aller Dichterinnen..."

    \\"Bitte nimm dies bescheidene Geschenk von deinem nicht ganz so bescheidenen Freund und Mentor an." Onkel John ist mehr als das! Er gehört zur Familie, ist wie ein zweiter Vater für mich.

    \\"Ich hoffe, es ist ein passendes Geschenk für deine Verlobung." Ich muss leise lachen. Ich hätte nie erwartet, ein solch fabelhaftes Geschenk zu erhalten.

    \\"Wenn du dir die Komposition ansiehst, erkennst du bestimmt jenes Kleinod, das du einst in meinem Zimmer fandest." Die goldene Kugel! Ich wusste es!

    \\"Du magst das Bild für ein Rätsel, eine Allegorie halten, oder für die Fantasie eines Malers. Das ist es nicht. Dieses Ding in der Hand der Feenkönigin ist echt. Ebenso wie seine Macht und die Göttinnen."


    Die in diesem Artikel verwendeten Bilder stammen aus dem Spiel Assassin's Creed IV Black Flag.

    Quelle: Animus-Datenbank





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    geschrieben von Dracir