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  • Sammlung aller Schriften von Assassin's Creed Rogue

    Arrangierte Hochzeit

    1748
    Großmeister Birch,

    meine Informanten in Port-au-Prince unterrichten mich, dass Mackandal Euer Interesse an Artefakten der Ersten Zivilisation teilt. Er sammelt sie. Es gab Gerüchte über etwas namens "Herz der Bruderschaft", einem Fragment von etwas Größerem, das von einer Sklavin namens Jeanne gestohlen wurde, der Verbindungen zu Mitgliedern seiner Bruderschaft nachgesagt werden.

    Jeanne ist letztes Jahr an einen Händler verkauft worden, doch wie es das Glück will, handelt es sich dabei um Philippe-Olivier de Grandpré, dem hier in New Orleans ein Konkurrenzunternehmen gehört. Wenn Ihr Euren Einfluss in der Welt der Ökonomie geltend machen könntet, um seine finanziellen Aussichten zu dämpfen, glaube ich eine Beziehung durch Heirat und das Versprechen neuerlicher Stabilität in seinem Geschäft herbeiführen zu können.

    Wie immer weiß ich Euer Vertrauen in mich zu schätzen.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Madeleine de L'Isle
    New Orleans


    Chichén Itzá

    1751
    Großmeister,

    bedauerlicherweise habe ich keine Spur von der Vorläuferschatulle gefunden. Ich glaube jedoch, dass ich über etwas Größeres gestolpert bin: eine große Maya-Stadt. Meiner bescheidenen Ansicht nach sollten wir umgehend mit den Ausgrabungen beginnen. Ich bitte um die Erlaubnis, finanzielle Mittel und Arbeitskraft in größeren Mengen nach Mexiko zu leiten.

    Rafael Joaquín de Ferrer
    Chichén Itzá


    Der erste koloniale Assassine

    1740
    Mentor,

    Ich bin in den britischen Kolonien hoch im Norden eingetroffen. Zwar macht mich das Wissen traurig, dass ich Euch nie wiedersehen werde und auch nie mehr aus eurem weisen Rat Nutzen ziehen kann, doch freue ich mich auf die Herausforderung, hier eine Bruderschaft zu gründen, die der von Euch in Tulum gegründeten gleichkommen soll.

    Doch habe ich etwas Unerwartetes entdeckt: Ich bin nicht der erste Assassine in diesem Land. Ich habe oben im Norden, in Akadien, einen Mann namens John de la Tour kennen gelernt, der aus einer mächtigeren und etablierten Familie stammt. Er behauptet, Anweisungen vom Assassinenrat in Frankreich zu erhalten.

    De la Tour versucht ein Netz von Informanten aufzubauen mit der Absicht, potentielle Bedrohungen für die Kolonien leichter identifizieren zu können. Er hat eine Theorie, dass es in der Neuen Welt sehr wahrscheinlich Stätten und Artefakte der Vorläufer gibt. Und obwohl ich vermute, dass die Templer irgendwann ohnehin hier eintreffen werden, um sich ihren Anteil an den natürlichen Rohstoffen zu sichern, sollte sich hier ein Überbleibsel der Vorläufer finden, würden sie wie Blitz und Donner über die Kolonien kommen. John hat die Absicht, sie zuerst zu entdecken, während er eine Bruderschaft aufbaut, um sie zu schützen.

    John de la Tour ist ungestüm, er lenkt Aufmerksamkeit auf sich, und eine Zeit lang habe ich geglaubt, er werde die Bruderschaft ganz sicher kompromittieren. Doch ich habe mich geirrt. Sein Charme täuscht, und er versteckt sich ganz offen hinter einem Lächeln. Die Leute wissen, dass er reich und gefährlich ist, aber sie bekommen keinen Augenblick Zeit, um die Frage nach dem Warum zu stellen. Trotzdem, er ist unglaublich arrogant. Ich mag ihn, aber ich traue ihm nicht. Ich frage mich, ob wir in der Lage sein werden zusammenzuarbeiten.

    Euer Schüler,
    Achilles
    Norfolk, Virginia


    Der Geist des Nordens

    1749
    Achilles,

    Der Assassinenrat ist erfreut, dir mitteilen zu können, dass der Bau deines Schiffes abgeschlossen ist. Es wurde in der besten Werft von Brest gebaut und trägt den Namen Aquila, eine Sternbildkonstellation, deren hellster Stern Altair heißt.

    Die Aquila erwartet dich und deine Mannschaft.

    Wir wünschen dir alles Gute.
    Nicolas de Saint-Prix
    Paris


    Der schurkische Nadir Shah

    1747
    Achilles,

    Nadir Shah ist tot, durch meine eigene Hand gefällt, obwohl es dem Schurken gelungen ist, zwei meiner Brüder zu töten.

    Doch durch hinterlistige Gaunerei ist der Koh-I-Noor-Diamant in den Besitz von Ahmed Shah gelangt, einem afghanischen Stammesführer. Ich muss ihm umgehend folgen, wenn wir hoffen wollen, diesen Edensplitter selbst in Besitz zu nehmen.

    Zwar freut sich mein Herz über das Wissen, dass ich auf der ganzen Welt Verbündete habe, doch fehlt mir zu meinem Bedauern die Zeit, dich und deine Sache besser kennen zu lernen.

    Alles Gute,
    Salah Bey
    Quchan


    Der Sekretär

    1748
    Monsieur d'Abbadie

    Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Euch fragt, wie es kommt, dass Ihr kein Gefangener des britischen Empire mehr seid. Da Ihr zutiefst beschränkt seid, lasst es mich Euch erlären:

    Offiziell ist eure Freilassung eine unbedeutende Fußnote im Vertrag von Aix-la-Chapelle. Inoffiziell habe ich Euch befreit. Ihr seid bestenfalls unscheinbar und schlimmstenfalls unbedeutend, nicht nur für euer Land, sondern für die Geschichte der menschlichen Rasse. So oder so gehört Ihr jetzt mir.

    Ich bin auch Geschäftsmann und habe Bedarf an einer unscheinbaren Person. Ihr werdet bald eine Stellung in der Flotten-Bürokratie erhalten, und ich werde mir zu Nutze machen, was als eure administrative Befähigung durchgeht. Sie übertrifft jedenfalls eure Fähigkeiten als Flottenoffizier. Anfangs werdet Ihr meine Augen und Ohren sein. Wenig Arbeit für wenig Bezahlung. Später werdet Ihr dann mit meiner Stimme sprechen, und dann werden auch eure Belohngen... lauter sprechen.

    Ich erwarte nicht, dass Ihr gegenwärtig alles versteht. Ihr braucht nur Folgendes zu wissen: Ihr dient einem edlen Zweck und einem Großmeister.

    Charles Gabriel Sivert, Baron de I'Espérance
    Paris


    Der Wissenschaftler

    1746
    Werter Señor Ulloa,

    mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr ein Mann der Wissenschaft seid, der bei seiner Rückkehr aus Ecuador nach Spanien in die Gefangenschaft Seiner Majestät geraten ist. Was für eine bedauerliche Schicksalswendung, dass man Euch auf eurer langen Reise abgefangen hat. Erlaubt mir, mich im Namen meines Landes für die Gefangennahme zu entschuldigen.

    Zwar bin ich nur ein einfacher Mann mit Grundbesitz und Geldmitteln, doch weiß ich die kühnen Sprünge zu schätzen, die Männer wie Ihr überall auf der Welt für zivilisierte Menschen wagen.

    Ich vertreten einen Orden, der ein gesteigertes Interesse an wissenschaftlichem Fortschritt hat. Er ist in jeder Nation der Welt vertreten, und ich könnte mir denken, dass Ihr bereits einige seiner Mitglieder kennen gelernt habt, obwohl sie Euch ihre Zugehörigkeit natürlich verschwiegen haben.

    Ich möchte meinen Einfluss nutzen, Euch in die Royal Academy in London einzuführen. Gewisse Antiquitäten, die ich ausfindig zu machen und in meinen Besitz zu bringen wünsche, sind über den ganzen Globus verteilt, und ich glaube, Ihr werdet mir helfen können.

    Mit freundschaftlichen Grüßen,
    Reginald Birch
    London


    Die Belagerung von Bergen op Zoom

    1747
    Großmeister,

    ich dachte, Ihr würdet gern erfahren, dass ich Euren streunenden Hund gefunden habe. Haytham hat die Frage gestellt, was seinem unbedarften Vater widerfahren ist.

    Doch bleibt ganz ruhig, der Bengel argwöhnt noch nichts. Aber ich musste diesen spitzohrigen Flegel töten, um Eure Beteiligung nicht bekannt werden zu lassen.

    Ich frage mich, ob Euch das überhaupt wichtig ist. Ihr habt Edward Kenways Tagebuch und Kenntnis von all seinen fantastischen "Geheimnissen" über die Menschen, die vor den Menschen gelebt haben.

    Unfug.

    Als wir uns kennen gelernt haben, wart Ihr ein Mann von Ehre, Disziplin und Prinzipien. Ihr wart die Verkörperung von allem, was unseren Orden großartig macht. Und jetzt seht Euch an. Nur noch ein trauriger alter Mann, der von Märchen besessen ist. Mehr interessiert an Geschwafel als Frieden.

    Wenn es Euch also nichts ausmacht, Großmeister, überlasse ich Euch euren Büchern und widme mich wieder der Aufgabe, der Menschheit den Frieden zu bringen, wo ich nur kann. Ich warne Euch, wenn ich eine Gelegenheit finde, mich mit Haytham Kenway zu befassen, werde ich sie nutzen. Wenn es nach mir ginge, hätten wir ihn zusammen mit seinem Vater getötet.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Lieutenant Colonel Edward Braddock
    Bergen op Zoom


    Die Belagerung von Louisbourg

    1745
    Mentor,

    es tut mir leid, von Eurer schwindenden Gesundheit zu hören. Ich kann nur hoffen, dieser Brief erreicht Euch noch rechtzeitig.

    Wir sind in Louisbourg eingetroffen, auf der Suche nach einem Unterschlupf, der Nicolas Court gehört, einem entfernten Verwandten von Antoine Court, dem religiösen Führer der Hugenotten. Nicolas ist ein Hermetiker, der die Mythologie der eingeborenen Völker in der Neuen Welt studiert. De la Tour glaubte, er verfüge über Informationen, die zu Vorläuferstätten führen könnten.

    Abigail und ich haben ihn begleitet und uns als seine Sklaven ausgegeben. Diese List hat mich innerlich kochen lassen, aber sie ließ de la Tour unglaublich reich erscheinen, was uns viele Türen geöffnet hat, die normalerweise mit gewaltsameren Methoden hätten aufgebrochen werden müssen. Abigail hat mein überschäumendes Temperament besänftigt, und wir haben uns oft über die absonderlichen Wege unterhalten, die unser Leben bis hierher genommen hatte.

    Unsere Zeit wurde knapp. Die Kriege in Europa hatten sich auf die Neue Welt ausgeweitet, und englische Truppen griffen Louisbourg an. John und ich haben versucht, uns an die französische Regierung zu wenden, doch sie hatte entschieden, auf eine Verstärkung der Befestigungen von Louisbourg zu verzichten, da man der Ansicht war, die Verluste in Vertragsverhandlungen ausgleichen zu können. Effizienz, die sich in Menschenleben maß. John und ich taten, was wir konnten, um uns auf alles vorzubereiten, während Abigail in der Stadt nach dem Unterschlupf suchte.

    Schließlich war die Zeit abgelaufen. John schenkte mir seine Assassinenkluft. Er sagte, die Templer seien ganz sicher schon unterwegs, wenn sie nicht bereits in der Neuen Welt wären, und der Zeitpunkt der Gründung einer Bruderschaft sei jetzt. Er schüttelte mir die Hand, nannte mich "Mentor" und verließ dann die Festung, um sich den angreifenden britischen Truppen allein zu stellen, was mir die Zeit erkaufen sollte, unsere Mission abzuschließen.

    Abigail fand den Unterschlupf. Er war leer, als habe Nicolas Court gewusst, dass wir unterwegs waren.

    Doch er hatte uns eine Botschaft hinterlassen: "SUCHT DIE HIMMELSFRAU."

    Ich muss Akadien verlassen. Die Himmelsfrau ist ein Mythos der Irokesen, also werden Abigail und ich nach New York fliehen, wo ich endlich mit dem Aufbau meiner Bruderschaft beginnen werde.

    Ich hoffe, Eure restlichen Tage sind behaglich und schmerzfrei für Euch, Ah Tabai. Ich danke Euch für alles, was Ihr mir gegeben habt. Ich werde Euch nie vergessen.

    Euer Schüler,
    Achilles
    Louisbourg


    Die Stalwart

    1750
    Meister Achilles,

    eure Aquila ist vielleicht das schönste Schiff, das ich je gesehen habe. So ein behändes Ding, wie es wie eine Nadel hin und her huscht. Daneben sieht meine Stalwart aus wie eine dreibeinige Kuh, ist aber eine dreibeinige Kuh, die dank Eures zeitigen Eingreifens immer noch schwimmt.

    Ihr habt meine salzige Haut gerettet, doch überdies auch noch meine hervorragende Mannschaft. Ich könnte zehn Vermögen verdienen, die Schuld könnte ich dennoch nie bei Euch abtragen.

    Und so wird es mir in der Tat eine große Ehre sein, dabei zu helfen, eine Schifffahrtsroute zwischen den Kolonien und Euren Leuten in Europa aufzubauen. Ich werde die Fahrten sogar persönlich unternehmen, sollte sich dafür die Gelegenheit bieten. Ihr Chevalier de La Vérendrye soll sich mit mir in Verbindung setzen, wenn er so weit ist, dann machen wir uns umgehend an die Arbeit.

    Eine Frage bleibt. Seid Ihr immer so ernst? Ihr seid wie ein alter Mann, jawohl.

    Mit freundlichen Grüßen
    Robert Faulkner
    Halifax


    Ein Dieb in der Nacht

    1751
    Lieber Achilles,

    erinnerst du dich noch an deine Tante Rhona? Als ich dich zuletzt gesehen habe, warst du noch ein ganz kleiner Junge. Wir haben dir noch nicht einmal eine richtige Klinge gegeben, aber den Berichten nach gibst du uns da oben im Norden allen Grund, stolz auf dich zu sein.

    Ich schreibe dir nach so langer Zeit, weil ich ein ziemliches Durcheinander angerichtet habe. Man sollte meinen, als Assassinenmeisterin, die für Havanna verantwortlich ist, hätte man weder die Zeit noch die Energie für Liebschaften mit der Vielzahl umwerfend schöner Mannsbilder von Havanna. Und doch habe ich das Gefühl, ich müsste jede Gelegenheit nutzen, meinen Spaß zu haben, denn Gott weiß, dass ich nicht jünger werde. Zumindest sollte man doch meinen, ich wäre nicht so dumm, mich mit einem Templer im Bett erwischen zu lassen. Schon wieder.

    Ich mache dich doch nicht verlegen mit diesem frivolen Geplapper, oder? Du warst immer so ein ernsthaftes Kind. Jedenfalls heißt der Halunke Rafael Joaquín de Ferrer. Er ist mit einigen der mir von Ah Tabai vermachten Gegenstände, alten Karten von der Halbinsel Yucatan und einem Teil meiner Korrespondenz mit anderen Assassinen in der Karibik aus Havanna geflohen.

    Die Lage hier ist angespannter als die Muskeln in Ferrers kräftigem Rücken. Spanier, Franzosen und Briten können es alle kaum erwarten, meine reizende Stadt zu übernehmen. Meine ebenso reizenden Assassinen wollen Ferrer unbedingt verfolgen und ermorden, aber sie müssen alle in Havanna bleiben, um die Bevölkerung vor dem nächsten langweiligen Konflikt zwischen großen Reichen zu beschützen. Ich bin so beschäftigt wie immer, aber alles fühlt sich schrecklich fade an. Was ist aus den großen Abenteuern geworden, als wir uns mit den Templern um mächtige Artefakte aus vergessener Zeit gebalgt haben? Jetzt ist es nur ein territoriales Gezänk zwischen weit entfernten Regenten. Vielleicht ist das noch ein Grund, warum ich mich von diesem drahtigen Teufel habe zum Narren halten lassen. Bei ihm habe ich mich wieder jung gefühlt.

    Da Ferrer spanischer Herkunft ist, wird er entweder in Mexiko sein oder in einer nicht entfernten Kolonie, entweder in Florida oder vielleicht sogar im französischen Louisiana. Wenn du ihn findest, sei ein guter Junge und verpass ihm einen schönen Stich in den Hals von deiner alten Tante.

    Rhona Dinsmore
    Havanna


    Erster Offizier

    1751
    Mein lieber Chevalier,

    es tut mir leid, von Euren Problemen mit dem Kapitän der Aquila zu hören. Ein Schiff wie dieses verdient den Besten, daher werde ich ihr Ruder nicht übernehmen. Ich bin eines solchen Schiffes nicht würdig. Ich würde sie nur in den Untergang stürzen, und ich könnte es mir nie verzeihen, falls ihr etwas zustieße.

    Ich halte mich jedoch für fähig genug, als Erster Offizier zu dienen. Ich werde auf dieses Schiff achten wie auf mein eigen Fleisch und Blut. Und ich werde dafür sorgen, dass die Mannschaft sie genauso behandelt.

    Doch bevor ich einen Fuß an Bord setze, sollt Ihr wissen, dass ich einige Stolpersteine nahe der Heimat ausgemacht habe. Ich glaube, dass zwei mächtige französische Schifffahrtsgesellschaften im Besitz der Templer sind: die Levesque-Familie aus Frankreich und die De- L'Isle-Familie aus Louisiana. Sie schicken doppelt so viele Schiffe aufs Meer, aber ihre Gewinne scheinen sich nicht zu erhöhen. Was verstecken diese Teufel?

    Wir haben hier immer noch sehr viel Arbeit vor uns, wenn wir unsere Unternehmungen hier absichern wollen, bevor ich es rechtfertigen kann, mein Leben hier hinter mir zu lassen und mich vollständig Eurer Sache anzuschließen.

    Bis dahin werde ich tun, was ich kann, um zu helfen, denn ich habe das Gefühl, das für Euresgleichen dunkle Zeiten bevorstehen. Ich fürchte, ein Sturm zieht auf, und was das Wetter betrifft, irre ich mich nur selten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Robert Faulkner
    Saint John's


    Familienurlaub

    1751
    Meister Gist,

    das Glück war mir hold, und ich musste keinen Vorwand erfinden, um meinen Bruder in den Tropen zu lassen. George ist an einer harmloseren Variante der Pocken erkrankt, sodass ich mich nach Port-au-Prince davonstehlen konnte, während er seine Krankheit ausheilt. Ich bin sehr erleichtert, dass er die Erkrankung überlebt hat, obwohl wahrscheinlich ein paar Narben zurückbleiben werden. Er ist ein aufgeweckter Bursche, und ich hoffe, sein zartes Herz vor den hässlichen Wahrheiten unserer höchst ernsthaften Geschäfte bewahren zu können.

    Einmal in Haiti angelangt, habe ich sofort damit begonnen, die Assassinen aufzuspüren. Sie werden von einem einarmigen Anführer der Maroons namens François Mackandal geführt, einem verwegenen Tyrannen, wie ich noch keinen erlebt habe. Ich habe einen seiner Männer namens Vendredi zum Eingang irgendeiner Höhle verfolgt. Mein Plan war, ihm auf dem Rückweg aufzulauern. Doch während ich im Hinterhalt lag, gab es ein Erdbeben. Der Assassine kam aus der Höhle gerannt, doch wurden ihm von herabfallenden Trümmern die Beine zerquetscht. Ich habe versprochen, ihn zu befreien, wenn er mir verriete, wo sich Mackandal versteckt hielt. Das hat er getan, und ich habe ihm die Kehle durchgeschnitten. Ich hätte mich gern in der Höhle umgesehen, aber der Eingang war verschüttet.

    Die Katastrophe erwies sich als ausgezeichneter Schutz vor Entdeckung, als ich mich in Mackandals Lager schlich. Ich habe ihm zwei Edensplitter gestohlen: eine sonderbare Vorläuferschatulle und ein mysteriöses Manuskript.

    Wenn Ihr dieses Schreiben lest, bin ich bereits auf dem Rückweg nach Virginia. Bereitet Euch vor. Unsere wahre Arbeit beginnt jetzt. Bei meiner Rückkehr können wir dem Großmeister in London die freudige Nachricht übermitteln. Vielleicht wird meine Führerschaft in den Kolonien endlich anerkannt.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Lawrence Washington
    Barbados


    Familienzusammenführung

    1751
    Hallo, Vater.

    Die Lage in Port-au-Prince ist weiterhin grimmig. Vendredi ist immer noch spurlos verschwunden, und ich beginne zu argwöhnen, wie du auch, dass Mackandal ihn in finsterer Absicht fortgeschickt hat. Ich habe den Verdacht, dass er tot ist, glaube aber nicht, dass ihn das Erdbeben getötet hat.

    Unsere Kontakte in den Kolonien im Norden haben uns unterrichtet, dass Lawrence Washington mit den gestohlenen Artefakten in seinem Besitz zurückgekehrt ist. Dein alter Freund Achilles ist dort. Ich schlage vor, du suchst ihn auf.

    Ich bleibe hier und tue, was ich kann, aber Mackandal wird immer haltloser. Ich befürchte, der erforderliche Neuanfang wird unseren geistig gestörten Mentor zu einer wahrhaft entsetzlichen Tat veranlassen. Wie versprochen, werde ich nach besten Kräften ein wachsames Auge auf ihn haben.

    Ich habe die Hoffnung, dass du hierher zurückkehrst, wenn du deine Geschäfte in den Kolonien erledigt hast. Hilf mir, unsere Bruderschaft zu reformieren und aus Saint-Domingue eine Heimat zu machen.

    Führe mich bitte zum Sieg.
    Babatunde Josèphe
    Port-au-Prince


    Firmenfassade

    1746 Meister Gist,

    wir schicken im Grunde nur Briefe mit Geheimplänen herum und beten für ihr sicheres Eintreffen. Wir brauchen eine Firmenfassade oder sogar mehrere, die als Kommunikationsnetz dienen können.

    Herr Johnson in New York ist kürzlich zum Colonel der Krieger der Sechs Stämme ernannt worden. Er ist nicht nur fest im lokalen Handel etabliert, sondern seine guten Beziehungen zu den Mohawks könnten uns auch in Zukunft gute Dienste leisten. Ich schlage vor, sofort mit dem freundschaftlichen Werben zu beginnen.

    In der Zwischenzeit beabsichtige ich, Einfluss auf meine Schwiegereltern zu nehmen, um eine Handelsgesellschaft etwas näher an der Heimat zu gründen.

    Möge uns der Vater des Verstehens leiten.
    Lawrence Washington
    Virginia


    In die ganze Welt

    1746
    Brüder und Schwestern,

    ich schreibe euch, um euch davon in Kenntnis zu setzen, dass in der Neuen Welt eine neue Bruderschaft entsteht. Ich habe bereits Verbündete unter den englischen Kolonisten, französischen Kolonisten und Eingeborenen in dem Gebiet.

    Ähnliche Freundschaftsbriefe habe ich in die ganze Welt verschickt. Denn ich glaube, dass wir von Tag zu Tag immer mehr zusammenwachsen. Wenn meine Bruderschaft Erfolg haben soll, werden wir Verbündete aller Reiche, aller Geschlechter und aller Rassen brauchen, die alle an dasselbe glauben: das Kredo.

    Ich hoffe, ich kann euch zu ihnen zählen.

    Euer Achilles


    Kunstgeschichte

    1748
    Sehr geehrter Meister Johnson,

    es ist mir ein Vergnügen, Eure Bekanntschaft zu machen.

    Großmeister Birch hat alles Notwendige arrangiert, um mich mit Graf Heinrich von Brunau bekannt zu machen und zum Sekretär seiner großartigen Bibliothek ernannt zu werden, die über 40.000 Bände voll erlesenen Wissens enthält. An der Oberfläche wird meine Aufgabe darin bestehen, dem Grafen dabei behilflich zu sein, ein Buch über das Heilige Römische Reich zu schreiben, doch insgeheim werde ich besagte 40.000 Bände nach allem durchforsten, was dem Großmeister dabei helfen kann, Vorläuferstätten und mächtige Artefakte ausfindig zu machen.

    Was für eine wunderbare Idee diese Erste Zivilisation ist! Und was für eine kühne Vision Großmeister Birch hat. Ich bin schon sehr lange der Ansicht, dass wir nur dann Bedeutung erlangen können, wenn wir der Antike nacheifern. Ursprünglich habe ich diesen Gedanken jedoch auf die Griechen und Römer bezogen. Doch wenn wir so sein könnten wie Diejenigen vor uns, könnte uns gewiss niemand aufhalten. Ich frage mich, was für eine Art Kunst die Erste Zivilisation erschaffen hat. Hatten sie Musik? Was galt bei ihnen als schön?

    Doch nun zum Anliegen meiner Korrespondenz. Solltet Ihr Bücher entdecken, die sich mit Geschichte und Mythologie der Eingeborenen in ihrer Umgebung befassen, schickt dem Verfasser dieses Schreibens bitte ein Exemplar, auf dass ich es in meine Recherchen einbeziehen kann. Wie sehr ich mir wünschte, ein Buch über die Vorläufer veröffentlichen zu können. Sie sind meine neue, wenn auch geheime Obsession. Ich muss mich wohl mit der Veröffentlichung von Büchern über menschliche Kunst begnügen.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Johann Joachim Winkelmann
    Nöthnitz


    Lawrence von Amerika

    1738
    Meister Washington,

    vor drei Jahren habe ich ein Tagebuch von Edward Kenway erworben. Inspiriert durch seine Entdeckung des Observatoriums, hat er viele Jahre seines Lebens der Suche nach anderen Stätten der Ersten Zivilisation gewidmet.

    In Italien hat er mehrere Gewölbe gefunden, von deren Existenz wir bereits wussten. Es gab einen ausgehöhlten Tempel in Alamut. Aber das Interessanteste in dem Tagebuch war sein Verdacht, dass etwas in der Neuen Welt verborgen sei, eine so grandiose Stätte, dass daneben das Observatorium wie eine Latrine aussähe.

    Ich will diesen grandiosen Tempel. Ich habe ihn zur höchsten Priorität meines Ordens gemacht, und ich setze jedes mir zur Verfügung stehende Mittel ein. Ich wende mich an die Templer auf der anderen Seite der Welt. Was die Stätte auch enthält, sei es Technologie oder Wissen, ich werde es benutzen, um ein neues Zeitalter des Friedens einzuleiten.

    Als Meister der Templer habt Ihr Eure Lektionen sehr gut gelernt und diese Gelegenheit verdient. Ihr seid jetzt meine Augen und Ohren in der Neuen Welt. Lasst mich nicht im Stich, Lawrence.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Reginald Birch


    Meine treuen Akoluthen

    1738
    Anto,

    ich weise dein Hilfsangebot zurück. Ich habe meine eigene Bruderschaft rekrutiert, aus Plantagen befreit. Meine treuen Akoluthen sind alles, was ich brauche. Sie sind bereit, für unsere Sache zu sterben.

    Ich weise auch deine Rufe nach Frieden zurück. Es wird keinen Frieden geben, solange sich die Franzosen weiterhin über Saint-Domingue ausbreiten wie eine Plage. Was weißt du, der du von so einem weichen Mentor wie Ah Tabai geschult wurdest, schon von Frieden? Hätte ich ein Vorläuferartefakt gefunden, ich hätte es nicht zerstört! Ich hätte es so früh und so oft wie möglich eingesetzt.

    Mein Wissen über die Bruderschaft stammt direkt von ihrem Ursprung. "Laa shay'a waqi'un moutlag bale kouloun moumkine." Diese Worte verstehe ich auf eine Art, die dir ewig verschlossen bleiben wird. Mein Kredo ist rein und noch nicht durch Jahrhunderte der Schwäche und Kompromisse verwässert.

    Wenn sich deine so genannten Assassinen gegen mich stellen, werden sie vermutlich sterben. Wenn sich deine sogenannten Maroons mir anschließen, werden sie ganz gewiss sterben. Alle Dinge enden im Tod. Da können es ebenso gut französische Tode sein.

    François Mackandal
    Port-au-Prince


    Monro

    1750
    Meister Washington,

    ich bin nicht sonderlich erfreut über die spärlichen Resultate, die aus den Kolonien kommen. Ich habe andere Agenten rund um den Globus, die unermüdlich nach Edensplittern suchen, während Ihr und Euer zusammengewürfelter Haufen damit beschäftigt seid, einen Postdienst aufzubauen.

    Überdies ist mir zu Ohren gekommen, dass eine Bruderschaft der Assassinen irgendwo außerhalb von New York Wurzeln geschlagen hat. Das geht ganz einfach nicht.

    Ich treffe gerade Vorbereitungen, einen meiner Agenten in die Kolonien zu senden. Er heißt George Monro. Zwar ist er Euch in jeder Hinsicht überlegen, wird Euch aber unterstellt sein, da Ihr der Experte in diesem Teil der Welt seid. Jedoch wird er kommen, um Eure Probleme zu lösen. Also setzt ihn entsprechend ein.

    Haltet Euch für weitere Anweisungen bereit.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Reginald Birch
    Troyes, Frankreich


    Tod des Henkers

    1744
    Mentor,

    ich bin John de la Tour in seine Heimat im Norden gefolgt. Das Wetter dort ist nichts für mich, da ich mich an das Klima der Karibik gewöhnt habe. Aber ich werden diesen arroganten Schweinehund nicht wissen lassen, wie sehr ich leide.

    Wir haben uns nach Québec begeben, um Mathieu Léveillé zu finden, einen Sklaven aus Martinique, der von der französischen Regierung gekauft wurde, um als Henker zu dienen. Angeblihch wusste er das eine oder andere über die Erste Zivilisation. Doch es war zu spät. Das kalte Wetter hatte bereits seinen Tribut von dem armen Mann gefordert, der im letzten September an einer Krankheit gestorben war.

    Doch noch war nicht alles verloren. Um Léveillés Depressionen zu kurieren, hat ihm die Regierung eine Frau aus der Karibik besorgt. Nachdem die Heirat nicht mehr stattfinden konnte, wurde sie zum Verkauf angeboten. Einem Instinkt folgend, hat John de la Tour sie gekauft. Und er hat sich nicht getäuscht. Obwohl man sie wegen der Ansteckungsgefahr kaum in die Nähe ihres vermeintlichen Zukünftigen ließ, hat ihr der Henker seine am strengsten gehüteten Geheimnisse anvertraut, und sie hat ihm versprochen, sie zu bewahren.

    Ich habe sie nach ihrem Namen gefragt. Sie hat mir geantwortet, sie sei gerade erst Angelique-Denise getauft worden und habe davor einen anderen Namen von einem anderen Herrn bekommen. Ich habe ihr gesagt, sie hätte keinen Herrn mehr, ihre Freiheit würde damit beginnen, sich selbst einen Namen zu geben. Sie hat gelacht - sie hat ein ganz entzückendes Lachen! - und mir dann gesagt, sie hieße Abigail.

    Ich habe meine Meinung über John de la Tour geänndert.

    Euer Schüler,
    Achilles
    Québec


    Vorsprechen

    1747
    Mademoiselle Madeleine de L'Isle,

    die meisterhafte Führung der Geschäfte Eures Vaters ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen. Euer Aufstieg in die Oberschicht von New Orleans ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen. Eure Entdeckung, dass sich unser Orden unter der Haut der Welt versteckt, ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen.

    Unsere Aufmerksamkeit gehört Euch. Wir sind uns Eures Verlangens, Euch uns anzuschließen, sehr wohl bewusst. Hier ist also unser Angebot.

    Wir glauben, dass sich unter den alten Maya-Ruinen auf der Halbinsel Yucatan etwas von immensen Wert befindet. Unser Unternehmen wird große Mengen von Rohstoffen erfordern, darunter auch beständigen Nachschub an entbehrlicher Arbeitskraft.

    Wenn Ihr unsere diesbezüglichen Bedürfnisse befriedigen könnt, werden wir dafür sorgen, dass Eure Macht und Euer Einfluss nicht auf die bescheidene Kolonie beschränkt bleibt, in der ihr das Licht der Welt erblickt habt.

    Mit Erhalt dieses Briefes habt Ihr bereits in unsere Forderungen eingewilligt. Haltet Euch für weitere Anweisungen zur Verfügung.

    Möge Euch der Vater des Verstehens leiten.
    Magdelaine Levesque


    Warnung

    1751
    Achilles,

    zwar bin ich sehr beeindruckt vom Wachstum der kolonialen Bruderschaft, doch beschleicht mich ein Gefühl der Bestürzung und sogar Furcht, dass du auch weiterhin meine Warnungen hinsichtlich der Ankunft der britischen Templer missachten könntest.

    Reginald Birch hat die ganze Welt nach Vorläuferartefakten durchforstet, und uns liegen Informationen vor, die vermuten lassen, dass er seine Aufmerksamkeit schon bald auf die Kolonien richten wird. Falls, nein, wenn er das tut, wird er mit Sicherheit seinen gefährlichsten Mann schicken, Meister Haytham Kenway.

    Schon jetzt könnten sich Templer in der Neuen Welt aufhalten. Zweifellos bist du bereits mit ihnen aneinandergeraten. Aber wahre Schlauheit und Gefahr hast du erst dann erlebt, wenn du es mit einem britischen Templer zu tun hattest. Ich fürchte den Tag, an dem ich selbst Kenway gegenübertreten könnte, und ich beschwöre dich, meinem Rat zur Vorsicht zu folgen.

    Meine nächste Mission führt mich nach Korsika, also muss ich mich auf die Reise vorbereiten. Ich melde mich wieder, so schnell ich kann.

    In brüderlicher Verbundenheit
    Miko
    London


    Zum Dienst bereit

    1748
    Lieber Achilles,

    vielen Dank für die freundliche Einladung, mich deiner Bruderschaft anzuschließen, aber ich muss ablehnen. Ich habe erst kürzlich die Tochter meines Sergeant geheiratet und bin fest entschlossen, der niederländischen Armee zu dienen.

    Deine Bewunderung für meine Fähigkeiten und Hingabe weiß ich zu schätzen. Das gilt auch für deine Besorgnis um mein Wohlergehen, doch ist sie gänzlich unnötig. Ich werde mich durch die Regeln der Gesellschaft nicht von meiner Pflicht abbringen lassen. Ich gehe davon aus, dass du als jemand, der an die Freiheit glaubt, meine Entscheidung verstehst.

    Ich wünsche dir viel Glück bei deinen zukünftigen Unternehmungen.

    In aller Freundschaft
    Jan Van Ant
    Breda


    Quelle: Animus-Datenbank





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