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  • Orte | Sehenswürdigkeiten | Assassin's Creed Syndicate


    Quelle: Presse-Extranet


    Auf dieser Seite sind alle Orte* aufgelistet, welche in Assassin's Creed Syndicate vorkommen. Assassin's Creed Syndicate spielt in England und behandelt die Themen der industriellen Revolution und des Viktorianischen Zeitalters in London um 1868. Dieser Artikel umfasst 2 Seiten und beinhaltet alle Sehenswürdigkeiten, die im Spiel vorkommen - die perfekte Übersicht für jeden, der Virtual Photography betreibt.



    Inhaltsverzeichnis
    Seite 1:
    1. City of London
    1.1. Bank of England
    1.2. Cannon Street Station
    1.3. Das Monument
    1.4. Holborn Viaduct
    1.5. Kenway-Anwesen
    1.6. Ludgate Circus
    1.7. Mansion House
    1.8. Royal Exchange
    1.9. St. Bartholomew's Hospital
    1.10. St. Paul's Cathedral
    1.11. Temple Church

    2. Southwark
    2.1. London Bridge Station
    2.2. Waterloo Station

    3. Lambeth
    3.1. Anstalt von Lambeth
    3.2. Lambeth Palace

    4. Themse
    4.1. Lambeth Bridge
    4.2. Blackfriars Bridge

    5. The Strand
    5.1. Alhambra Music Hall
    5.2. Charing Cross Station
    5.3. Covent Garden
    5.4. Leicester Square
    5.5. Lincoln's Inn Fields
    5.6. National Gallery
    5.7. Nelsonsäule
    5.8. Piccadilly Circus
    5.9. Scotland Yard
    5.10. St. Mary le Strand
    5.11. St. Pancras Station
    5.12. St. Paul's Church
    5.13. Trafalgar Square
    5.14. York Watergate

    Seite 2:
    6. Westminster
    6.1. 10 Downing Street
    6.2. Big Ben
    6.3. Buckingham Palace
    6.4. Der Weiße Salon
    6.5. Devil's Acre
    6.6. Gebäude der Royal Society
    6.7. Green Park
    6.8. Horse Guards
    6.9. Houses of Parliament
    6.10. Montagu House
    6.11. St. James's Park
    6.12. St. Margaret's, Westminster
    6.13. The Foreign Office
    6.14. The Royal Mews
    6.15. Victoria Station
    6.16. Wellington Barracks
    6.17. Westminster Abbey

    7. Whitechapel
    7.1. Markt von Spitalfields
    7.2. St. Mary Matfelon



    6. Westminster

    Westminster verkörpert den Reichtum des West Ends von London. Es beheimatet das Parlamentsgebäude sowie den Buckingham Palace und war daher das politische Zentrum des Britischen Empires - und damit im Grunde auch das politische Zentrum eines Großteils der Welt.














    6.1. 10 Downing Street

    Obwohl die Adresse 10 Downing Street weltweit als die offizielle Residenz des Premierministers von Großbritannien gilt, mussten die Premierminister erst ab 1908 verbindlich dort leben.

    Die Straße ist nach George Downing benannt, Oliver Cromwells Geheimdienstchef während des englischen Bürgerkriegs. Als die Monarchie am Ende des Krieges die Macht wiedererlangte, nutzte Downing seine Überzeugungskraft, um einer Hinrichtung zu entgehen. Er bot stattdessen König Karl II. seine Dienste an. Der erste Wohnsitz, der auf der 10 Downing Street erbaut wurde, gehörte Sir Thomas Knyvet, der ihn 1581 von Königin Elisabeth erhalten hatte. Knyvets größte Leistung war die Verhaftung von Guy Fawkes sowie die Vereitelung seines terroristischen Angriffs auf den Westminster Palace. Dafür kann man schon mal ein Haus bekommen.

    Der erste Premierminister, der auf der 10 Downing Street lebte, war Sir Robert Walpole. König Georg II. bot ihm das Haus 1732 als Geschenk an. Walpole nahm es allerdings nur unter der Voraussetzung an, dass es zur offiziellen Residenz des Premierminister ernannt würde.

    Weil so gut wie alle Premierminister lieber in ihren eigenen Häusern lebten, verfiel die 10 Downing Street mit der Zeit. Als 1868 Benjamin Disraeli zum Premierminister gewählt wurde, war das Haus - um es mit seinen Worten zu sagen - "schäbig und verfallen". Disraeli überzeugte das Parlament davon, die Kosten für die Renovierung der Residenz zu übernehmen. Er musste die Sanierung der Privaträume allerdings aus eigener Tasche bezahlen.



    6.2. Big Ben

    Charles Barry wurde 1844 mit dem Neubau des House of Parliament beauftragt, das zehn Jahre zuvor niedergebrannt war. Es wurde beschlossen, dass das neue Gebäude über einen Uhrenturm verfügen sollte. Für die Gestaltung der Uhr selbst beauftragte Barry den angesehenen Uhrmacher Lewis Vulliamy.

    Der Name "Big Ben" wird für gewöhnlich für den gesamten Uhrenturm verwendet, allerdings bezeichnete der Spitzname ursprünglich lediglich die größte Glocke des Turms. Der Uhrenturm wird heute offiziell als "Elizabeth Tower'', nach Königin Elisabeth, bezeichnet. Ist einfach so.

    Der Ursprung des Spitznamens "Big Ben" wird auf zwei Theorien zurückgeführt: Die erste ist, dass er sich von Sir Benjamin Hall ableitet, dem korpulenten Arbeitsminister. Die zweite Theorie führt den Namen auf die Boxwelt zurück. Schwergewichtskämpfer der damaligen Zeit wurden manchmal "Big Bens" genannt, in Anlehnung an den Box-Champion Benjamin Caunt.

    Jedes Ziffernblatt besitzt im unteren Teil eine Gravur. Die Gravur ergibt auf Lateinisch: "Oh Herr, schütze unsere Königin Victoria die Erste."



    6.3. Buckingham Palace

    Als Königin Victoria 1837 in den Buckingham Palace zog, wenige Wochen nachdem sie den Thron bestiegen hatte, bemerkte sie: „Ich erfreue mich an Buckingham." Das war, bevor sie realisierte, dass der Palast kalt, feucht, schlecht belüftet und viel zu klein für ihre Bedürfnisse war.

    Ursprünglich war das Gebäude die Privatresidenz des Herzogs von Buckingham. König Georg III. kaufte das damals entsprechend Buckingham House genannte Anwesen im Jahr 1761 als Geschenk für seine Frau, Königin Charlotte. König Georg IV. bestieg den Thron im Jahr 1820 und wollte Buckingham House zu einem Palast erweitern. Der grandiose König beauftragte den Architekten John Nash und dieser verdoppelte die ursprüngliche Größe des Buckingham House, baute eine neue Zimmerflucht an, ließ die Nord- und Südflügel abreißen und größer wieder aufbauen und fügte den großen Marmorbogen im Innenhof hinzu. Ich meine, was ist ein Innenhof ohne Marmorbogen? Lade mich gar nicht erst ein, wenn du keinen hast. Nash ließ sich so von seinem neuen Palast mitreißen, dass er das Budget auf fast eine halbe Million Pfund aufblähte. 1829 wurde er entlassen und Georg starb im darauffolgenden Jahr, noch bevor der Palast fertiggestellt wurde.

    Der Nachfolger von Georg IV., sein Bruder Wilhelm IV., überwachte die Fertigstellung von Buckingsham Palace, lebte aber nie dort. Königin Victoria war die erste Monarchin, die dort residierte, fast zwanzig Jahre nach Baubeginn.



    6.4. Der Weiße Salon

    Pass auf, es ist so: Es gibt einen Raum im Buckingham Palace, der sich "der Weiße Salon" nennt und alles in diesem Raum ... ist gelb. Ich kann dir gar nicht sagen, wie fertig mich das macht. War es mal weiße Farbe, die sich verfärbt hat? Wie viel haben die Leute in der damaligen Zeit geraucht? Wenn man es schon „Weißer Salon" nennt, kann man es ruhig auch weiß streichen. Nicht "eierschalenfarben". Nicht "gelbstichig schneeflockenfarben". Weiß.

    Na ja, jedenfalls hab ich auch dazu ein paar Informationen:

    Der "Weiße" Salon wurde von John Nash entworfen und diente bereits in seinen Anfängen als Empfangsbereich für Gäste der königlichen Familie. Heutzutage nutzt die königliche Familie den Raum als Kulisse für ihre Familienporträts und darüber hinaus als - nein, tut mir leid. Ganz ehrlich: Wenn die sich keine Zeit nehmen, um den Raum vernünftig zu streichen, nehme ich mir auch keine Zeit, um darüber zu reden.




    6.5. Devil's Acre

    Jeder Diamant hat seine Fehler und so hat auch ein Bezirk so vornehm wie Westminster eine Nachbarschaft, die sich vor Kriminalität und Ausschweifung kaum retten kann. Tothill Fields, oder Devil's Acre, wie es Charles Dickens nannte, war so schlimm, dass sich selbst Polizisten nicht hinein trauten. Es war so schlimm, dass es den Begriff „Elendsviertel" in den 1850er-Jahren erst bekannt machte.

    Man nimmt an, dass das Gebiet so verkam, weil es von Mönchen der Westminster Abbey für die Unterbringung Asyl suchender Krimineller und Schuldner genutzt worden war. Ein weiterer Grund war, dass das Land eine sumpfige Brutstätte von Krankheiten darstellte - nicht unbedingt ein Grund für die reicheren Einwohner von Westminster, sich dort niederzulassen. Doch was letztendlich auch den Ausschlag gegeben haben mag, Devil's Acre war ein Schandfleck in der Stadt, den viele gern losgeworden wären.

    Aufgrund seiner Nähe zu Westminster Abbey, dem Parlament und dergleichen, wurde Devil's Acre von Londons Philanthropen als ein Ort angesehen, der der Arbeit lohnte. Ganz im Gegensatz zu Whitechapel, das so weit weg war, dass es niemandem ins Auge fiel. Dickens schrieb als junger Reporter ausführlich über Devil's Acre und tat sich 1847 mit der Millionärin Angela Burdett-Coutts zusammen, um Urania Cottage, einen Unterschlupf für Prostituierte, aufzubauen. Missionare arbeiteten unentwegt in der Region, in der Hoffnung, die Religion würde die Menschen dort weniger arm machen. Die Philanthropin Adeline Cooper kaufte mit der Hilfe von Lord Shaftesbury einen Pub in Devil's Acre und baute ihn in eine Schule für Waisen aus der Gegend um.

    Trotz all dieser Anstrengungen war es am Ende doch die Einführung des Londoner Abwassersystems, das am meisten zur Aufwertung von Devil's Acre beitrug. Das Abwassersystem spülte das schlammige Wasser aus der Nachbarschaft, deren Grundstücke für Stadtentwickler plötzlich an Reiz gewannen. Um die Gegend zu teilen, wurde die Victoria Street durch Devil's Acre gezogen und betroffene Bewohner wurden in neu errichtete Sozialbauten umgesiedelt.



    6.6. Gebäude der Royal Society

    Burlington House war eines der drei ersten Herrenhäuser, die auf dem Gebiet errichtet wurden, das wir heute als Piccadilly Circus kennen. Die Konstruktion begann 1665. Entworfen und bezahlt hat es Sir John Denham, ein Dichter und Gutachter für Gebäude. Denham verkaufte das Grundstück zwei Jahre später, noch bevor es fertiggestellt war. Die wichtigsten Gründe, die Denham zum Verkauf bewogen hatten, waren der Tod seiner Frau und sein eigener Gesundheitszustand. Einige Überreste von Denhams ursprünglichem Gebäude kann man noch heute in den Strukturen erkennen.

    Das Grundstück, das als Burlington House bekannt wurde, nachdem Graf Burlington das Haus von Denham erwarb, wechselte über die Jahre mehrfach den Besitzer bis es 1854 von der britischen Regierung gekauft wurde. In Regierungshand wurde Burlington House zum Hauptsitz einer Reihe wissenschaftlicher Beratungsstäbe, allen voran der Royal Society of London for Improving Natural Knowledge.

    Die Royal Society wurde 1660 von Naturwissenschaftlern gegründet, die sich wöchentlich zusammenfanden, um Experimente zu besprechen sowie das Voranbringen der natürlichen Welt. Die britische Regierung begann 1850 damit, ihnen Stipendien in Höhe von 1.000 £ auszuzahlen. Daraus entwickelte sich eine enge Verbundenheit, die mit dem Einzug der Royal Society in das Burlington House gipfelte.

    Das Motto der Gesellschaft ist "Nullius in verba" - was so viel bedeutet wie: „Verlasse dich nicht auf jemandes Worte". Danach kann man doch leben.



    6.7. Green Park

    1660 verspürte König Karl II. das Verlangen, vom Hyde Park zum St. James's Park gehen zu können, ohne dass seine Füße nicht-königlichen Boden berühren mussten. Ja, er war wirklich so bodenständig. Er gab daher den von ihm Upper St. James's Park genannten Park in Auftrag, um die nicht-königliche Lücke zwischen den beiden bereits erwähnten Parks zu überbrücken.

    Der Park wurde 1746 offiziell "Green Park" genannt - eine Erklärung dafür stammt aus einer vermutlich unwahren Geschichte: Als Königin Katharina entdeckte, dass Karl im Park Blumen für eine andere Frau gepflückt hatte, befahl sie aus Eifersucht, alle Blumenbeete aus dem Park zu entfernen und den Park somit komplett grün zu gestalten.

    Ich persönlich mache mir eher Gedanken darüber, dass er Blumen für eine Frau einfach so im Park gepflückt hat. Was war los, Alter? Zu geizig für einen Blumenladen?

    Im Juni 1840 verübte Edward Oxford einen Attentatsversuch auf Königin Victoria, als diese in ihrer Kutsche am Green Park vorbeifuhr. Er schoss zweimal auf die Kutsche, verfehlte sie aber und wurde überwältigt. Das war der erste von acht Attentatsversuchen auf die Königin, die zu dieser Zeit gerade schwanger war.



    6.8. Horse Guards

    Das Horse Guards ist das offizielle Hauptquartier der Kavallerie, jenem Regiment, das als Leibgarde der Monarchie fungiert.

    Das Gebäude diente im 16. und 17. Jahrhundert als Turnierplatz des Palace of Westminster. Die Tudor-Dynastie hielt hier extravagante Lanzenturniere ab, die Berichten zufolge von mehreren Tausend Zuschauern besucht wurden. Der Turnierplatz wurde auch für Feuerwerke und Bärenkämpfe genutzt - allerdings nicht gleichzeitig.

    Das erste Gebäude auf dem Gelände wurde 1641 erbaut, nachdem der Turnierplatz aufgrund "einiger ernsthafter Störfälle", wie Historiker sie bezeichnen, geschlossen wurde. Frag lieber nicht weiter. Das erste Horse Guards wurde 1665 erbaut und 1749 wieder abgerissen, nachdem sich der Zustand des Gebäudes so stark verschlechtert hatte, dass Soldaten wie Pferde in der permanenten Angst lebten, von herabfallendem Schutt erschlagen zu werden. Dieselben Handwerker hab ich wohl auch beauftragt.

    Die Bauarbeiten am Horse Guards, wie wir es heute kennen, begannen 1750. Die Kavallerie der Königin zog fünf Jahre später ein. In den darauffolgenden Jahren erarbeiteten sich die beiden Gebiete des Horse Guards einen gewissen Ruf aufgrund der, sagen wir "nicht militärischen Aktivitäten", die sich dort abspielten. Zunächst gab es da den Hahnenkampf im Kellergeschoss und dann folgte ein öffentliches Café, das vor allem Prostituierte anzog. Die stehen einfach auf Lattes. Immer wieder musste die Polizei anrücken, um Streitigkeiten und Unruhen zu schlichten, nur, um dann vom Militär abgewiesen zu werden. Das Café wurde schließlich 1850 geschlossen.



    6.9. Houses of Parliament

    Das Parlamentsgebäude, das auch Palace of Westminster (dt. „Westminster-Palast") genannt wird, wurde um eine der ersten königlichen Residenzen herum gebaut. Die große Halle im Innern des Parlamentsgebäudes ist das letzte Überbleibsel des Palastes, den Wilhelm II. gegen Ende des 11. Jahrhunderts errichten ließ.

    Der alte Palast blieb gut 400 Jahre lang die königliche Residenz, bis Heinrich VIII. 1530 nach Whitehall Palace umzog. Der alte Palast wurde zum permanenten Tagungsort der beiden Häuser des Parlaments, des House of Commons (dt. „Unterhaus") und des House of Lords (dt. „Oberhaus"). Das Verhältnis von Heinrich VIII. zur Katholischen Kirche „turbulent" zu nennen, wäre eine Untertreibung. Genau so gut könnte man sagen, dass 1940 das Verhältnis zwischen England und Deutschland „leicht angespannt.' war. Dieser Konflikt bedeutete viel Arbeit für die Anwälte des Königs, deshalb wurden diese ebenfalls im alten Palast untergebracht, wodurch das Gebäude gleichzeitig auch noch zum Courts of Law (dt. "Gerichtshof") wurde. Die beiden bekanntesten Männer, die dort vor Gericht standen, waren Guy Fawkes, der katholische Extremist, der das Parlamentsgebäude 1606 in die Luft sprengen wollte, und König Karl I., der auf dem Höhepunkt des Englischen Bürgerkrieges wegen Hochverrats verurteilt und hingerichtet wurde. 1812 wurde in der Lobby des Unterhauses ein Attentat auf den Premierminister Spencer Percival verübt.



    6.10. Montagu House

    Gut, also eines, was ich während dieser Nachforschung in Erfahrung gebracht habe, ist: Es gibt mehr als ein Montagu House. Ich weiß, ich weiß. Versuch, dich zu beruhigen. Das Erste, das 1675 erbaut wurde und Ralph Montagu gehörte, wurde schließlich zum Britischen Museum. Aber das ist nicht dieses Montagu House.

    1731 verkaufte Ralphs Sohn John das Haus seines Vaters und kaufte drei aneinander angrenzende Grundstücke in Whitehall. Auf diesen Grundstücken wollte er ein größeres und schöneres Haus bauen als sein Vater - Sigmund Freud könnte uns darüber bestimmt einiges sagen. Aber was soll's, der Typ hat viel geredet, wenn der Tag lang war, und meist ging es um deine Mutter.

    Hey! Das war mein erster „deine Mutter"-Witz!

    Jedenfalls war das zweite Montagu House nach damaligen Maßstäben eine relativ bescheidene Villa - du darfst allerdings nicht die Grundfläche von fast 390 Quadratmetern vergessen, also zum Teufel mit den Maßstäben des 18. Jahrhunderts. John Montagu starb 1749 und das Haus fiel an seine Tochter Mary und seinen Schwiegersohn George Brudenell. Ja genau - dieses Haus befand sich ca. 40 Jahre lang im Besitz von James Brudenells Urgroßvater.

    Zumindest gehörte ihm das Haus, das dort früher einmal stand.

    Im Jahr 1859 wurde es von seinem letzten Besitzer, Walter Francis Scott, abgerissen - das war ein Cousin zweiten oder dritten Grades von James Brudenell, wenn ich den Stammbaum richtig nachverfolgt habe. Ich hoffe, du machst dir Notizen. In nur drei Jahren hatte Scott an derselben Stelle eine von der französischen Renaissance inspirierte neue Villa in einem Stil errichten lassen, der von seinen Zeitgenossen "palastartige Residenz" genannt wurde. Sie wurde vom Architekten William Burn entworfen, der für die Hospitäler und Schlösser bekannt ist, die er in seiner schottischen Heimat erbaut hatte.

    1917 wurde das Haus von der britischen Regierung erworben und in ein Bürogebäude umgewandelt. Das ist der Traum jedes klassizistischen Gebäudes, oder? "Oh, bitte! Ich will eines Tages in einen Arbeitsplatz umgewandelt werden, wo es belanglose Streitigkeiten und schlechten Kaffee gibt und wo Maureen nicht mit Excel umgehen kann und das alles nur von müden Bürofunzeln beleuchtet wird!" Wie auch immer, 1950 wurde es abgerissen und dieser Traum war ziemlich schnell ausgeträumt.



    6.11. St. James's Park

    Vor dem Park und dem Palast stand hier ein Krankenhaus. 1267 war das St. James Hospital auf die Behandlung weiblicher Leprakranker spezialisiert. Die Patienten arbeiteten auf dem sumpfigen Land um das Krankenhaus herum als Teil ihrer Behandlung und zogen vorwiegend Schweine auf, die das Krankenhaus dann veräußerte - kommt nicht oft vor, dass sich ein Krankenhaus über Schweinefleisch finanziert. 1532 erwarb König Heinrich VIII. das Land, um es als Jagdgrund zu nutzen. So entstand der älteste königliche Park Londons: St. James's Park.

    Während Heinrich VIII. den Park zum Jagen nutzte, veranstaltete Königin Elisabeth hier rauschende Feste. König Jakob investierte in den Park, erweiterte ihn um mehrere Gärten und eine Menagerie mit exotischen Tieren. Als der englische Bürgerkrieg näher rückte, trat König Karl seine letzte Prozession an von St. James bis zum Whitehall Palace, wo ihn seine Hinrichtung erwartete.

    Karl II. war der letzte Monarch, der sich des St. James's Parks annahm. Nach seinem Tod geriet der Park aufgrund illegaler Aktivitäten und Prostitution in Verruf. John Wilmont, der freizügige Graf von Rochester, verfasste ein Gedicht mit dem Titel "A Ramble in St. James's Park" (dt. „Ein Streifzug durch St. James's Park"), in dem er die anstößigen Handlungen im Park plastisch beschrieb. Ich hab's gelesen. Definitiv nicht für Minderjährige geeignet. Und das kann man nicht oft über Poesie sagen.




    6.12. St. Margaret's, Westminster

    St. Margaret's Church befindet sich auf dem Gelände des House of Parliament. Sie ist die älteste Kirche Englands und wurde von Eduard dem Bekenner für das Volk erbaut. Das Unterhaus und der Sprecher nehmen seit 1614 an den Messen in der St. Margaret's Church teil. Die Predigten wurden traditionell vom Kaplan des Sprechers gehalten.

    1643, während der Anfänge des englischen Bürgerkriegs, plante Edmund Waller die Rückkehr von König Karl nach London, ein Verrat am Langen Parlament. „Wallers Plan", unter welchem Namen er bekannt wurde - sehr originell im Übrigen -, wurde vom Vorsitzenden des Langen Parlaments, John Pym, während einer Predigt in der St. Margaret's Church aufgedeckt. Pym veranlasste die sofortige Verhaftung von Waller und dessen Mitverschwörern noch in der Kirche und der arme alte Edmund wurde für seine Straftaten verbannt.

    Wie man mir sagte, war der Kirchhof für viele Jahrzehnte eine beliebte Begräbnisstätte. Aber waren Begräbnisstätten wirklich je beliebt? Ich meine, sie sind schließlich nicht so cool wie Clubs. Wie dem auch sei, Mitte des 19. Jahrhunderts war der Friedhof so überfüllt, dass Ärzte behaupteten, der Fäulnisgeruch würde die Verhandlungen im Parlament negativ beeinflussen. Die Toten erhielten einen neuen Friedhof auf der Fulham Road und erleichterten den Friedhof von St. Margaret's um viele ihrer Mieter.

    Zu den bemerkenswertesten Menschen, die in der St. Margaret's Church geheiratet haben, zählen John Milton, Thomas Campbell und der Tagebuchschreiber Samuel Pepys. Sie wurden natürlich nicht miteinander verheiratet, versteht sich. Das wollte ich nur klarstellen.




    6.13. The Foreign Office

    Zu der Zeit als George Gilbert Scott damit beauftragt wurde, ein neues Gebäude für das Außenministerium zu entwerfen, war das ursprüngliche Gebäude so verfallen, dass der Außenminister Lord Malmesbury 1852 beinahe von einem Teil der Decke erschlagen worden wäre, der auf seinen Schreibtisch fiel.

    1857 gab es einen Wettbewerb, um ein Design für das neue Gebäude zu finden, und obwohl Scotts Entwurf nur den 2. Platz belegt hatte, bekam er den Auftrag auf Betreiben von Premierminister Derby, der Scotts gotischen Stil liebte. Bevor Scott jedoch mit der Arbeit beginnen konnte, wurde Lord Palmerston zum Premierminister gewählt und verlangte, dass Scott das neue Außenministerium im klassizistischen Still bauen sollte. Das Problem dabei: Scott hasste die klassizistische Architektur. Aber es war ein gut bezahlter Job und Scott wollte den Auftrag nicht verlieren, als fügte er sich. Das Außenministerium wurde schließlich im Jahr 1868 fertiggestellt, im klassizistischen, italienischen Stil. Weder Scott noch Palmerston mochten das Gebäude. Gut gemacht, Leute!

    Damit seine Arbeit nicht vergebens war, modifizierte Scott seinen Originalplan im gotischen Stil und benutzte ihn für das Hotel an der St. Pancras Station. In St. Pancras kommen heutzutage übrigens die Franzosen an, die in Paris einen Direktzug nach London besteigen.

    Ich werde nie verstehen, warum wir es denen so einfach gemacht haben.




    6.14. The Royal Mews

    Der Name königlicher „Marstall" wird, abgesehen von seiner Funktion als Stall der königlichen Familie, von seiner Verwendung als Heim der königlichen Jagdfalken und -adler abgeleitet. "Mews", wie ein Marstall im Englischen genannt wird, steht für die Zeit des Jahres, in der Raubvögel ihr Gefieder abwerfen - und leitet sich nicht etwa vom Schnurren kleiner Kätzchen ab, wie du vielleicht angenommen hast.

    Der königliche Marstall wurde 1760 mit der Verlegung von Buckingham House durch König Georg III. hierhin versetzt. Als Georg IV. 1820 den Thron bestieg und sich daran machte, Buckingham House in einen Palast umzubauen, beauftragte er John Nash mit einem prächtigen Neubau der Ställe. Weitere Verbesserungen am Marstall wurden mit Königin Victorias Einzug in Buckingham vorgenommen: Prinz Albert ließ eine neue Schmiede sowie zusätzliche Kuhställe errichten. Schließlich kann man nie genug Kuhställe im Herzen Londons haben.

    1855 verwandte Königin Victoria ihr privates Geld, um die Buckingham Palace Royal Mews School aufzubauen, in der Kinder als Stallknechte ausgebildet wurden. Der Marstall verfügte zu dieser Zeit über etwa 200 Mitarbeiter, für die Unterkünfte im Jahr 1859 gebaut wurden, die sowohl die Angestellten als auch ihre Familien beherbergten.



    6.15. Victoria Station

    Hier ist ein wenig Eisenbahngeschichte für euch Adrenalinjunkies:

    Als in der ganzen Stadt Bahnhöfe gebaut wurden, war Westminster ein hart umkämpfter Ort unter den konkurrierenden Eisenbahngesellschaften. Als schließlich der Bahnhof Victoria Station 1862 errichtet wurde, bestand er aus zwei Teilen, die zwei unterschiedlichen Eisenbahngesellschaften gehörten - der westliche Teil wurde von der "London Brighton and South Coast Railway" betrieben und der östliche von der „London, Chatham, and Dover Railway". Beide Teile hatten eigene Eingänge und waren vom jeweils anderen Teil aus nicht zugänglich.

    In Oscar Wildes „Ernst sein ist alles" behauptet Jack, dass er als Baby in einem Korb an der Victoria Station gefunden wurde und bestand darauf, dass es die Brighton-Seite des Gebäudes gewesen sei. Dies ist eine Anspielung auf die höhere soziale Stellung, die dem Brighton-Bahnhof zugeschrieben wurde. Diese Unterscheidung wurde durch die Tatsache unterstrichen, dass der Brighton-Bahnhof über ein angegliedertes, feines Hotel namens "The Grosvenor" mit 300 Zimmern verfügte, während zum Chatham-Bahnhof keine weiteren Gebäude gehörten.

    Solche Details sind für Babys sehr wichtig.



    6.16. Wellington Barracks

    Die Wellington Barracks wurden 1838 von Sir Francis Smith und Philip Hardwick erbaut und beheimaten seit dieser Zeit das älteste Regiment der britischen Infanterie: die Grenadier Guards. Tolle Jungs. Die Längsseite der Barracken verläuft von Queen Anne's Gate bis zum Buckingham Gate. Das Gebäude beherbergt außerdem die königliche Militärkapelle, welche 1944 bei einem deutschen Angriff auf London zerstört wurde. Sie wurde in den 1960er-Jahren wiederaufgebaut und ist bis heute die einzige verbliebene Militärkapelle Londons.









    6.17. Westminster Abbey

    Westminster Abbey ist die persönliche Kirche der Monarchen. Hier werden die englischen Könige und Königinnen gekrönt, seit Wilhelm der Eroberer zu Weihnachten 1066 den Thron bestieg. Das beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten.

    Als Eduard der Bekenner im 11. Jahrhundert erfolgreich die Dänen aus England vertrieben hatte, ließ er eine sächsische Kirche im romanischen Stil wiederaufbauen, um seine Dankbarkeit gegenüber Gott und dem Papst auszudrücken. König Heinrich III. bestieg Jahrhunderte später den Thron und ließ wiederum als Tribut für Eduard den Bekenner die Kirche im gotischen Stil restaurieren. Um dieses Projekt zu bezahlen, musste Heinrich Gelder aus dem Königreich abzweigen, was den Leuten damals nicht sonderlich gut gefiel. Das Ergebnis war Westminster Abbey, wie wir sie heute kennen. Die Kirche blieb seit dem 13. Jahrhundert quasi unverändert.

    Trotz ihres Namens ist Westminster Abbey technisch gesehen weder eine Abtei noch eine Kathedrale, sondern eine königliche "Eigenkirche". Das heißt, sie untersteht direkt der Monarchie und keiner Diözese.

    Ich muss zugeben, im Lauf der Zeit hatten wir in diesem Land die eine oder andere königliche Kuriosität zu verzeichnen ...



    7. Whitechapel

    Ein Bezirk, der für seine hohe Bevölkerungsdichte bekannt ist. Einwohner, die keine einträgliche Arbeit finden konnten, wandten sich dem Betteln, Stehlen, Betrügereien oder der Prostitution zu.














    7.1. Markt von Spitalfields

    Spitalfields, eine alte Nachbarschaft in Londons East End, hat ihren Namen von dem Krankenhaus St. Mary's Spittle, das dort 1197 erbaut wurde. Und mit „Spittle" (dt. Spucken) war nicht gemeint, dass es eine Heilige namens Mary gab, die beim Sprechen spuckte. Das Wort ist eine Abkürzung von Hospital und wurde im Mittelenglischen für „Hospitality" (dt. Gastfreundschaft) verwendet. Und das ist so ziemlich das Gegenteil davon, jemandem ins Gesicht zu spucken.

    Als Spitalfields bäuerlicher Charakter im späten 17. Jahrhundert dem einer entwickelten Nachbarschaft wich, erwarb der Seidenspinner John Balch die Rechte für das Abhalten eines Marktes in diesem Gebiet an jedem Donnerstag und Samstag. Der Markt, auf dem nur Obst und Gemüse verkauft wurden, wurde schnell ein Erfolg.

    Spitalfields wurde, wie die meisten Bezirke im East End, vor allem von Immigranten bevölkert, und kurz nach der Eröffnung des Marktes strömte eine Welle von französischen Hugenotten nach London, die aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen aus Frankreich vertrieben worden waren. Viele der französischen Hugenotten, die sich in Spitalfields niederließen, waren geschulte Seidenweber und verkauften ihre Waren auf dem Markt von Spitalfields. Es dauerte nicht lange, bis man den Markt im selben Atemzug mit luxuriöser Seide nannte und ganz Spitalfields erwarb sich so einen guten Ruf.

    1875 gingen die Marktrechte an einen Landentwickler namens Robert Horner über. Horner stritt regelmäßig mit dem Whitechapel-Bezirksvorstand für Arbeit darüber, wie der Markt erweitert werden könnte, ohne den Verkehr um den Markt herum zu beeinflussen. 1883 wurde ein Dach aus Eisen und Glas angefertigt; im folgenden Jahrhundert entstanden die umliegenden Geschäfte.

    Spitalfields und das East End im Allgemeinen verloren mit der Zeit an Ansehen. Im 19. Jahrhundert waren die Seidenweber längst weitergezogen und die Überbevölkerung und die Armut führten zu einem Anstieg der Kriminalität. Der Markt blieb ein wichtiger Knotenpunkt, auf dem sich all jene aus der Bevölkerung, die es sich leisten konnten, mit Nahrung für den Tag versorgten.

    Auch heute kann man ihn noch besuchen, obwohl sich in den letzten Jahren vor allem Kaufhausketten dort niederließen sowie Kunststudenten, die der Meinung sind, an einem Stand Kissen mit Katzen-Aufdruck für 280 Euro zu verkaufen, sei ein gutes Geschäft.

    Und falls du ein Fan von Jack the Ripper bist: Gleich gegenüber befindet sich der Pub „The Ten Bells, wo mehrere Opfer von Jack einen Drink genossen, als sie es noch konnten. Proste ihnen zu, wenn du die Zeit findest.



    7.2. St. Mary Matfelon

    Die ursprüngliche weiße Kapelle, der der Bezirk seinen Namen verdankt, wurde 1286 an dieser Stelle erbaut. Im Laufe der Geschichte wurde sie ganze drei Mal neu errichtet: Das erste Mal 1329, als sie auf den Namen St. Mary Matfelon getauft wurde. Sie wurde dann 1685 neu gebaut, ungeachtet der Tatsache, dass sie als eines der wenigen Gebäude das große Feuer von 1666 überstanden hatte. 1875 wurde sie erneut neu errichtet, um wieder mehr dem Aussehen von 1329 zu entsprechen. Ziemlich unentschlossen, die Leute.

    Unter anderem wurde Richard Branden, der Mann, der König Karl I. am Ende des englischen Bürgerkriegs hinrichtete, auf dem Friedhof von St. Mary bestattet. Historische Berichte verweisen außerdem auf einen Skandal, der sich 1710 in der Kirche abspielte. Ich weiß! "Ein Skandal in der Kirche? Ist das denn die Möglichkeit?" Jedenfalls scheint es so, als habe der Pfarrer der Kirche ein Altarbild des Letzten Abendmahls aufhängen lassen, auf dem Judas genauso aussah wie einer seiner persönlichen Erzfeinde - der Dompropst von Peterborough. Wenn du mich fragst, ist das ziemlich passiv aggressiv. Und verdammt brillant.

    St. Mary Matfelon wurde während des Zweiten Weltkrieges von deutschen Luftangriffen schwer getroffen und 1952 schließlich abgerissen.



    *Die in diesem Artikel verwendeten Bilder und Beschreibungen stammen aus dem Spiel Assassin's Creed Syndicate. Quelle: Datenbank im Spiel Assassin's Creed Syndicate



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    geschrieben von mondy